[Allerlei] DVD killed my Videosammlung

Die Platznot auf meinem Bücherregal fordert zusammen mit der Digitalisierung der Medienträger ihren Tribut: Selbst der Allessammler Gebsn hat nun seine Videokassettensammlung auf wenige aufgenommene Filmjuwelen (wie z.B. Lone Star, Die schrillen Vier auf Achse, Buffalo 66, Am Ende der Gewalt) ausgedünnt.

Videostapel

Tschüss, ihr ratternden Videobänder, ihr quietschenden Rädchen, adieu, du analoges Bildrauschen.

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In den Gehörgängen: Madonna - Hung Up
Zuletzt gelesen: WOZ
Zuletzt geglotzt: Chappelle's Show
Aktuelles Lieblingswort: Klöten

[Tipps] Serie "Mein neuer Freund" mit Christian Ulmen

48 Stunden können verdammt lang sein, besonders wenn Christian Ulmen deinen neuen Freund spielt und du das ganze Wochenende mit ihm aushalten musst, um den versprochenen Zaster einzusacken.

Christian Ulmen findet in der Serie "Mein neuer Freund" zielgenau den wunden Punkt seiner Kandidaten und Kandidatinnen und richtet die von ihm gespielte Figur perfekt darauf aus. Dabei ist er so überzeugend mühsam und unausstehlich, dass man nicht selten aufrichtiges Mitleid mit den geplagten Kandidaten und Kandidatinnen bekommt.

Nachdem "Mein neuer Freund" vor einiger Zeit auf Pro7 lief, wird die Sendung seit dem 1. November auf MTV ausgestrahlt. Die Erstausstrahlung gibt's jeweils Dienstag, 22.00 und am Sonntag (heute!) 23.00 folgt die Wiederholung. Unbedingt reinpfeifen.

Weitere Gründe, von Zeit zu Zeit bei MTV vorbeizuschauen:
  • Kuttner Show, Dienstag 21.00-22.00, Mittwoch 19.00-20.00 (Wh.), Montag 22.00-23.00 (Wh.)
  • Chappelle's Show, Donnerstag, 22.00-22.30, Sonntag, 22.30-23.00 (Wh.), Mittwoch, 21.00-21.30
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In den Gehörgängen: Felix da Housecat - Happy Hour (Knaller!)
Zuletzt gelesen: Titanic
Zuletzt geglotzt: Sport auf SF2 mit "unserem" Weltmeister Tom Lüthi
Aktuelles Lieblingswort: glotzen

[Allerlei] MTV European Awards mit Borat - ein Blick zurück

Jedes Jahr derselbe Käs'. Preise werden an die - meist dem so genannten Mainstream entstammenden - Künstler verliehen, diese bedanken sich artig bei Fans, Mutti und dem lieben Gott und dazu schreit und tobt der geschmierte, abgefüllte oder sonstwie medizinierte Zuschauermob vor Ort, als gäbe es kein morgen. So weit, so schlecht, und eigentlich ein prima Grund, an einem solchen Abend MTV zu meiden.

Aber mit Borat alias Sacha Baron Cohen als Moderator der Show war Reingucken Pflicht. Die Sprüche von Borat waren allerdings leider nicht durchs Band vom Feinsten und Lustigsten, dafür umso derber und hemmungsloser. Die "Pussycat Dolls"? Singende Prostituierte. Madonna? Ein Transvestit. Wie hat Borat diese Moderationen nur bei den Verantwortlichen der Awards durchgebracht? "Respect!", wie Ali G. da wohl sagen würde.

Weltklasse war der Auftritt der "kasachstanischen" Tänzer. Dilettantisches Herumgehopse, von passender "kasachstanischer" Musik begleitet. Und immer wenn die Tanzeinlage vorbei schien und das Publikum höflich und aufatmend zu klatschen begann, da ging das Spektakel von vorne los. Köstlich.

Der eigentliche Knaller war aber das im Vorfeld der "EMAs" ausgestrahlte Borat- und Brüno-Spezial. Ich will mein MTV ... immer so.

Einen wunderbar prollige, wenn auch wohl leider nicht unbedingt satirisch gemeinte Zusammenfassung der Geschehnisse während der "EMAs" gibt's übrigens beim Fetten Blog von Klemens.

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In den Gehörgängen: DRS 3
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: ARD Frühstücksfernsehen, Sport
Aktuelles Lieblingswort: Plebs

[Allerlei] Bei Thalia mehr als 66 Jahre auf ein Buch warten?

Bei "Thalia" (wie die Buchhandlung "Jäggi" neu heisst) bin ich bei meiner Suche nach dem Buch "Mehr Sicherheit - weniger Freiheit? /Plus de sécurité - moins de liberté? Ermittlungs- und Beweistechniken hinterfragt." fündig geworden. Aber nach Angaben von "Thalia" muss ich mich wohl noch ein wenig gedulden, bis das Buch erscheint:

Erscheint am: 01.2072

"Erscheint voraussichtlich: 01.2072"? So lange mag nicht mal der engelsgeduldige Gebsn warten.

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In den Gehörgängen: Justin Timberlake - Senorita
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: ARD Frühstücksfernsehen, Sport
Aktuelles Lieblingswort: Spezifika

[Allerlei] Aus Titanics Lexikon des Kapitalismus: Werbung

Werbung. Keinesfalls die "Hure des Kapitalismus", wie Übelmeinende behaupten. Diese Einschätzung ist völlig falsch. Korrekt muss es "Puffmutter des Kapitals" heissen.

(Aus Titanic, Lexikon des Kapitalismus)

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In den Gehörgängen: Terranova - Assimilate
Zuletzt gelesen: WOZ
Zuletzt geglotzt: MTV European Music Awards
Aktuelles Lieblingswort: Schnuller

[Allerlei] Zeit für Feierabend

Wenn man um 16.30 seinem Drucker am Arbeitsplatz ein mehrseitiges Dokument in Auftrag gibt, und die vermaledeite Ozonschleuder nach Druckstau und mehrfachem Betätigen aller möglichen Knöpfe nur Folgendes ausspuckt ...

Computerkunst

... dann könnte arbeitsscheues Gesindel wie Gebsn diese Computer (oder Printer?) generierte Kunst schon mal keck als Nerven schonende Aufforderung, langsam aber sicher den Heimweg anzutreten, interpretieren. Wenn man dann aber noch folgende, eindeutige Symbolik oben auf derselben Seite auffindet ...

Computer sagt uns: geh heim

... dann ist so gut wie ausgestempelt.

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In den Gehörgängen: Madonna - Hung Up
Zuletzt gelesen: WOZ
Zuletzt geglotzt: MTV European Music Awards mit - hoch soll er leben! - Borat
Aktuelles Lieblingswort: gebläht

[Allerlei] Black 'n' Blond zum Zwoten

Gestern habe ich mir zum zweiten Mal die Sendung "Black 'n' Blond" zu Gemüte geführt. Nicht nur, aber vor allem, um zu schauen, ob ich meine Kritik immer noch aufrechterhalten kann und muss oder ob sich die Sendung gar schon zum Besseren gewandelt hat. Nun, während eines grossen Teils der Sendung wurde wie in der ersten Folge nicht gerade erstklassige Humorkost geliefert. Aber dass dieser Anspruch bei "Black 'n' Blond" gar nicht erst erfüllt, sondern vielmehr billige Witze und Humor auf Aldi-Niveau geliefert werden soll, betonte Herr Kilchsperger in dieser dritten Sendung gern und oft gleich selbst.

Durchaus entzückt war ich vom Anfangsmonolog bzw. vom Stand-Up-Teil von Roman Kilchsperger. Schaffte es der vermeintliche Liebling aller Schwiegermütter doch, innert Minutenfrist mit einem Doppelschlag sein Publikum resp. dessen Aussehen gleich zwei Mal zu beleidigen und gar vereinzelte Buh-Rufe zu ernten. Ich bin begeistert. So verschafft man sich dicke Sympathiepunkte bei Gebsn. Auch das Gespräch mit dem geladenen Gast war unterhaltsam. Was Wunder, war doch mit Viktor Giacobbo ein Gast am Start, der selbst bei Interviews Garant für humorvolle Unterhaltung ist.

Aber wie erwähnt, dazwischen musste grösstenteils Flaute auf dem Humorozean gemeldet werden. Insbesondere die Aussenberichte waren weitestgehend humorfrei. Die von mir erwarteten spontanen und spektakuläre Rededuelle zwischen Chris von Rohr und Roman Kilchsperger sucht man weiterhin vergebens. Von Rohr scheint sich mit seiner Rolle als altkluger Rocker zufrieden zu geben und verweigert sich tapfer dem Humordruck. Das kann durchaus lustig sein (Andy Kaufman!), aber in diesem Fall ist es dies definitiv nicht.

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In den Gehörgängen: Puppetmastaz - Mastaplan (Gratis-Mp3)
Zuletzt gelesen: Titanic
Zuletzt geglotzt: Thun - Ajax (oje!)
Aktuelles Lieblingswort: snooty

[Politik] Den Grad der Überfremdung berücksichtigen?

Als ich heute während der Arbeit das ANAG, wie wir Juristen das Bundesgesetz über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer cool und kompetent abkürzen, durchstöberte, da mochte ich meinen Augen nicht trauen. Was heisst es da in Art. 16? Das:
"Die Bewilligungsbehörden haben bei ihren Entscheidungen die geistigen und wirtschaftlichen Interessen sowie den Grad der Überfremdung des Landes zu berücksichtigen."
"Den Grad der Überfremdung der Landes zu berücksichtigen"? Wer in Gottes Namen hat denn diese Formulierung zu verantworten? Etwa gar le GröFaZ himself?

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In den Gehörgängen: DRS3
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: ARD Frühstücksfernsehen, Sport
Aktuelles Lieblingswort: Desiderat

[Humor] It's gettin' hot in herre

Wer hätte gedacht, dass ich das an einem herbstlichen Spätnachmittag, während der Oktober in den letzten Zügen liegt, sagen müsste, aber:

Gottverdammich, es ist viel zu heiss in meinem Büro!

Die Stahlrollläden sind längst runtergelassen, alle verfügbaren Fenster so weit als möglich aufgerissen, aber es will und will keine Linderung eintreten. Muss ich tatsächlich noch den Ventilator anwerfen? Ja, ich muss. Sakrament, so geht das doch nicht, Petrus, alter Wettermischler!

Und dass du durch den kleinen, nicht vom Rollladen abgedeckten Rest des Fensters, die Sonnenstrahlen haargenau auf meine Beinkleider brennen, ja: brennen!, lässt, finde ich auch nur bedingt töfte. Hätte ich heute Morgen meine Beine in Hosen aus künstlichen Fasern gesteckt, wären sie und ich wohl schon längst in Rauch und Flammen aufgegangen. Gefühlte Temperatur auf meinen dampfenden Oberschenkel: Sondermüllhochofenbetriebstemperatur. Ist das ein Scherz, ein Gag ein Jokus, Petrus? Wenn ja, kann ich aber gar nicht lachen. Oder Rache für meinen Abfall von der katholischen Kirche oder dafür, dass ich eigentlich gar nicht an dich glaube? Dann will ich mal nichts gesagt haben.

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In den Gehörgängen: Black Rebel Motorcycle Club - Spread Your Love
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Zuletzt geglotzt: ARD Frühstücksfernsehen, Sport
Aktuelles Lieblingswort: töfte

[Allerlei] Sag zum Abschied leise Schalömle

Nach fünf Tagen London (das mag meine Bloginaktivität erklären) hat sich auf der Videokassette in meinem Videorecorder einiges angestaut (Chapelle Show, Sendung ohne Namen, Knowing Me, Knowing You with Alan Partridge etc.). Trotzdem passte noch Harald Schmidt von gestern drauf. Und das pfiff ich mir vor kurzem in meiner neu erstandenen "Loungeware" (euphemistisch für gemütliche Baumwolle-Trainerhosen) rein.

Wie so oft war die Sendung ein Genuss ohne Reue, zu dem Gast Hape Kerkeling nicht unwesentlich beigetragen hat. Ich bin ja im Land keinesfalls als der grösste Fan von Gästen bei Harald Schmidt bekannt, aber dieses Mal gab's nix zu mosern. Höhepunkt der Show und eine wahre Entdeckung für mich war jedoch nicht das unterhaltsame Zwiegespräch sondern der Abschiedsgruss "Schalömle", den ein E-Mail-Schreiber verwendet und über den sich Harald Schmidt empört hatte. Kann man sich schöner verabschieden? Ich behaupte: nein.

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In den Gehörgängen: Trashmonkeys - Song Nr. 1 (Gratis-MP3)
Zuletzt gelesen: WOZ
Zuletzt geglotzt: Tagesschau
Aktuelles Lieblingswort: Schalömle natürlich

[Allerlei] Big Brother Awards 2005: Die übelsten Datenschutzsünder

Am Samstagabend, den 29. Oktober 2005 werden im Zürcher Kulturzentrum "Rote Fabrik" die Gewinnerinnen und Gewinner der diesjährigen Schweizer "Big Brother Awards" bekanntgegeben.

Die Liste der Nominierten mit der jeweiligen Nominierungsbegründung gibt einen guten Überblick, wer dieses Jahr hierzulande den Datenschutz, wenn nicht mit den Füssen getreten, dann doch kräftig links gelassen hat. Nominiert aus meiner Heimatregion: Die Baselbieter Kantonspolizei für das geplante Projekt "Abschnittsgeschwindigkeitskontrolle", bei welchem zum Zweck der Geschwindigkeitskontrolle die Kennzeichen aller durch den Belchentunnel fahrenden Fahrzeuge aufgenommen werden soll. Die Aufnahme soll dabei laut offiziellen Aussagen wieder gelöscht werden, sofern keine Geschwindigkeitsübertretung vorliegt. Mehr dazu in der Begründung der Nomination.

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In den Gehörgängen: Flock of Seagulls - I Ran (Thomas Bangalter Remix) (via "The Hype Machine)
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: 10 vor 10
Aktuelles Lieblingswort: Bimbes

[Politik] Warum bringen Menschen sich und andere für religiöse Ideale um?

Warum bringen Menschen sich und andere für religiöse Ideale um? Kann man den fundamentalistischen Terror verstehen? Diesen Fragen geht Gerhard Vinnai, emeritierter Professor für analytische Sozialpsychologie an der Universität Bremen, in einem sozialpsychologischen Erklärungsversuch in der WOZ nach. Sehr lesenswert, wenn auch nicht immer leicht verdauliche Lektüre.

Als Konsequenz seiner Ausführungen fordert Vinnai im Artikel mehr Gerechtigkeit und Mitgestaltungsmöglichkeiten in unserer Gesellschaft. Er ist der Ansicht, dass wir uns heute in einem Zeitalter eines «real existierenden Opportunismus» befinden und führt dazu aus:
"Die meisten Menschen vor allem in unseren Breiten kommen sich sehr aufgeklärt und nüchtern vor, wenn sie die Welt so akzeptieren, wie sie ist, und nichts an ihr ändern wollen. Veränderungen sollen allenfalls die Rationalisierung des Bestehenden bewirken. Diejenigen, die etwas ändern wollen, gelten als Verrückte, und leider verhalten sie sich, nicht zuletzt unter dem Druck einer sie ausgrenzenden Umwelt, nicht selten auch so. Wo die Suche nach vernünftigen, aufgeklärten Alternativen zum Bestehenden blockiert ist, kann es zur Flucht in religiöse Ersatzwelten kommen, mit deren Hilfe der Realität auf fatale Art der Krieg erklärt wird. Wo intellektuell begründete Perspektiven für eine andere Zukunft fehlen, die für Menschen attraktiv erscheinen, nimmt der Wunsch nach Veränderung, der Menschen nicht auszutreiben ist, unvermeidbar wahnhafte und zerstörerische Züge an."
Den Rest des Artikel gibt's unter http://www.woz.ch/artikel/rss/12320.html.

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In den Gehörgängen: Fettes Brot - Schwule Mädchen
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Zuletzt geglotzt: Nano
Aktuelles Lieblingswort: Koloss

[Allerlei] Black 'n' Blond = Dräck und Schund? – Eine Kritik

Black 'n' Blond = Dräck und Schund? Nun, soweit würde selbst ich nicht gehen. Aber enttäuscht war ich von der Premiere der "Late Night made in Schwyzerland" (so die Ansage) schon. Meine Erwartungen an die Sendung waren wie angekündigt nicht sehr hoch angesetzt, aber trotzdem hat die Sendung diese noch spielend unterschritten. Grund dafür waren nicht primär die Scherze auf Pennälerniveau, die sich grossmehrheitlich um das Thema Sex drehten (das war schliesslich zu erwarten), sondern die verkrampfte Atmosphäre, in welcher Chris von Rohr und Roman Kilchsperger kaum je zu ihrer Form oder Schlagfertigkeit fanden. Aber der Reihe nach:

Nackter Hinterteil für eine Handvoll Lacher

Schon zu Beginn der Sendung machte Roman Kilchsperger im Stand-Up-Teil klar, wie hoch die "Latte" (hahaha!) für die Sendung zu legen sei. Ziemlich tief nämlich, wie Chris von Rohr wenig später bestätigte, als er sein Hinterteil für ein paar billige Lacher entblösste. Ob von Rohr damit die Herzen des Studiopublikums gewonnen hat, wie SF DRS behauptet, mag umstritten sein, dass damit die Herzen des Fernsehpublikums gewonnen wurden, mag ich stark bezweifeln.

Kurzer Abstecher über die Gürtellinie …

Es folgten zwei über weite Strecken humorfreie Beiträge. Zuerst wurde über von Rohrs und Kilchspergers "Fun"-Tennismatch gegen Patty Schnyder berichtet. Hätte man sich sparen können. Im zweiten Beitrag wurden verdienstvollerweise Benni "National" Thurnheers Aussetzer in der Sportberichterstattung (im Länderspiel Irland-Schweiz bezeichnete er Schiedsrichter Markus Merk als "Merkel") und in der Abendunterhaltung (in "Benissimo" zählte Benni Liechtenstein fälschlicherweise zu den EU-Ländern) thematisiert. Wer regelmässig die phasenweise derilierenden bis grenzdebilen Kommentare von Benni "National" bei Fussballspielen über sich ergehen lässt resp. lassen muss, der ahnt, dass aus diesem Fundus auch in Zukunft noch reichlich geschöpft werden kann.

… aber nicht für lange

Nachdem dabei tatsächlich für längere Zeit mit Scherzen über der Gürtellinie operiert wurde, musste natürlich schnellstens wieder in den trüben Tümpeln des Humors nach Gags gefischt werden: Der bemitleidenswerten Requisiteurin wurden Vorschläge für ein Tattoo über dem Steiss, sprich "Arschgeweih", präsentiert. Mit dem Strassensignal "Achtung, verengte Fahrbahn" machte schliesslich der "lustige" Vorschlag von von Rohr das Rennen.

"Mutti" ist die beste

Dass dann der "CEO der Neohippies" im nächsten eingespielten Beitrag verlauten liess, er hasse "Sauglattismus auf Programm", kann angesichts der Vorleistungen in der Sendung nur noch als blanker Hohn, im besten Fall als kompletter Mangel an Selbstreflektion bezeichnet werden. Anlass für die Aussage bot das kleine Quartierfest, bei welchem der Travestie"künstler" "Mutti" sein Können als Sänger(in) zum Besten gab und sich damit für die Rubrik "Publikumsliebling des Jahres" bewarb. Eine ausgezeichnete Gelegenheit für das Moderatoren-Duo, mit spontanen Sprüchen und hämischen Kommentaren vor Ort über Bleibe, Aussehen und Darbietung von "Mutti" herzuziehen. Dass die besten Sprüche dabei vom schlagfertigen "Mutti" selbst stammten, war bezeichnend für die ganze lahme erste Sendung.

Star"gast"

Anschliessend wurde "Stargast" Martina Hingis auf die Bühne resp. auf’s Sofa gebeten. Mir ist unverständlich, wieso für die erste Sendung nicht ein bekannter Komiker wie Marco Rima oder Victor Giaccobo eingeladen wurde. Die hätten wenigstens die letzten Minuten der Sendung noch retten können. Die arme Martina Hingis hingegen musste sich peinliche Fragen und Scherze zu ihrem Single-Zustand anhören und mit Chris von Rohr mitraten, welcher Tennisspielerin der akustisch ohne Bild eingespielte Stöhner zuzuordnen sei. Kann man dieses Niveau noch unterbieten? Man kann! Denn als letzter Stöhner wurde – wie witzig und originell – ein Stöhner aus einem Porno eingespielt (Chris von Rohr: "Da muss noch ein anderes Racket im Spiel sein") und die optische Auflösung gleich nachgereicht. Die sichtlich peinlich berührte Frau Hingis musste weiter leiden und sich entscheiden, wer von den zwei Moderatoren wohl der bessere Liebhaber sei. Da halfen alle Versuche, sich aus der peinlichen Frage rauszureden, gar nichts. Roman Kilchsperger liess nicht locker und bescheinigte dem aussageunwilligen "Gast": "Tu nicht so kompliziert. Kein Wunder, hast du keinen Freund". Ja, wer hätte sich da als Gast nicht pudelwohl gefühlt?!

Kurz: das ging in bzw. – hahaha – aus der Hose

Dann endlich war’s vorbei und es gibt zu vermelden: Humor, der grösstenteils nicht mal das RS-Kasernenniveau erreicht, fehlende Spontaneität, Überraschendes oder Originelles? Fehlanzeige! Man verstehe mich nicht falsch, ich stehe durchaus auf derben Humor, und der darf auch gerne unter der Gürtellinie platziert sein. Aber auf die Dauer sind die nicht sehr originellen Sex-Witzeleien der Herren Black 'n' Blond nur ermüdend. Es ist zu hoffen, dass sich die zwei noch steigern, denn auf den Mund gefallen sind sie beide nicht und Entertainer-Qualitäten sollten zumindest in Ansätzen auch vorhanden sein. Nur mit anständigen Gags müsste man die beiden versorgen.

Vorschlag 1: Vernünftige Gagschreiber

Ziemlich sicher hätten sich deshalb die zu Beginn der Sendung erwähnten 200'000 Franken für einen vernünftigen Gagschreiber resp. ein entsprechendes Team gelohnt. Billiger ginge es nach dem System, welches SAT1 für die Harald Schmidt Show eingeführt hatte: Über das Internet kann Krethi und Plethi eigene Gag-Vorschläge zu bestimmten Themen einreichen, die besten werden ausgestrahlt und prämiert.

Vorschlag 2: Gäste hegen und pflegen

Hier noch ein paar weitere Vorschläge für lau von einem, der zwar beruflich aber auch gar nichts mit dem Metier zu tun hat, aber durch regelmässigen, seien wir ehrlich: übermässigen Konsum von Late Night Shows wie die von Harald Schmidt, Stefan Raab, Conan O’Brien oder Jay Leno doch ein wenig Ahnung hat, was bei anderen Late Night Shows funktioniert.

Beispielsweise hat es sich bewährt, die Gäste witzige Anekdoten aus ihrem Leben erzählen zu lassen anstatt sie mit unangenehmen Fragen zu drangsalieren. Eine Binsenwahrheit, die anscheinend nicht bis zu Black 'n' Blond durchgesickert ist. Insbesondere in der Schweiz mit ihrer überschaubaren Promi- und Semiprominenzdichte sollte man seine Gäste hegen und pflegen und nicht vergraulen. Ausser natürlich man will - wie in der legendären Viva-Sendung "Vivasion" von Stefan Raab - nur Gäste, die so verzweifelt sind, dass sie für ein wenig "Publicity" in wirklich jede Sendung gehen. Die kann man dann auch entsprechend behandeln.

Vorschlag 3: Auf's Sofa

Und warum, in Herrgottsnamen, sitzt eigentlich Chris von Rohr mit seinem plunderübersäten Tisch meilenweit von Kilchsperger und dem Gästesofa weg? Nur weil es sich beim "Sidekick" von Harald Schmidt bewährt hat, ist es noch lange kein Patentrezept. Bei Harald Schmidt ist die Platzierung sozusagen historisch gewachsen und deshalb nicht tel quel auf andere Sendungen übertragbar. Wenn man Chris von Rohr aufs Sofa setzen würde (wie früher "Sidekick" Andy Richter bei Conan O’Brien), würde dies meiner Meinung nach gemütliche Plauderei und witzigen Schlagabtausch nur fördern.

Berichte gibt's auch im Blick, beim "Tagi" und bei TVMatrix.

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In den Gehörgängen: Kirchenglockengeläut
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: Black 'n' Blond
Aktuelles Lieblingswort: Harnisch

[Allerlei] Top-Suchbegriff: stinkefüsse!

Es ist zum Weinen. Da hab ich mich eben erst langsam mit meinen pitoyablen Blogbesuchszahlen abgefunden, da schüttet schon die nächste Statistik Hohn und Spott über mein virtuelles Haupt.

Was musste ich nämlich heute erblicken, als ich mal einen Blick in "Top 40 Suchbegriffe" von blogcounter.de für meinen Blog warf, was? Als Ranglistenerste präsentierten sich folgende Begriffe:

"stinkefüsse" mit 8 Nennungen, gefolgt von "stinkefüße" mit 6 Nennungen.

"stinkefüsse"! Ich fass es nicht. Nicht mal für "stinkefüße" (4) oder "stinkefüsse" (2) hat's gereicht! Das ist doch eine Riesenverarsche oder wie oder was?

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In den Gehörgängen: Stereo Total - Megaflittchen
Zuletzt gelesen: Wikipedia-Artikel über Salvador Allende.
Zuletzt geglotzt: Report (aus) Mainz
Aktuelles Lieblingswort: Schrottgöppel

[Tipps] Black 'n' Blond - Kilchsperger und von Rohr gehen auf Sendung

Die zwei Berufs-"Schnurris" Roman Kilchsperger und Chris "meh Dräck" von Rohr gehen heute mit ihrer Late Night-Show "Black 'n' Blond" das erste Mal auf Sendung. Jeweils am Montag wollen Moderator Kilchsperger und Sidekick von Rohr auf die vergangene Woche zurückblicken und können dabei "so richtig über die Themen philosophieren, die sie - und viele andere - interessieren: Fussball, Frauen, Sex.". So die "Black 'n' Blond"-Seite bei SF DRS.

Ich prophezeie mal keck, dass uns heute auf SF2 eine palavrige Show mit Humor auf Schenkelklopfniveau um die Ohren gehauen wird, bei der auch gern Mal auf den Fundus weit unter der Gürtellinie zurückgegriffen wird. Aber vielleicht wird's ja trotzdem (oder gerade deswegen) eine ganz lustige Sendung.

Die Premiere gibt's heute um 22.45 Uhr auf SF2 zu sehen. "Stargast" der heutigen Sendung ist Martina Hingis. Ich bin ja mal gespannt.

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In den Gehörgängen: Puppet Mastaz - Pet Sound
Zuletzt gelesen: WOZ
Zuletzt geglotzt: Punkt.ch
Aktuelles Lieblingswort: Glibber

[Tipps] Sondermann im Cartoon-Museum Basel

Am Freitag war die Vernisage für die Sonderausstellung "Bernd Pfarr.SONDERMANN kommt" und ab sofort gibt's bis am 21. März 2006 über hundert aquarellierte Zeichnungen von "Herr Sondermann" im Basler Karikatur & Cartoon Museum zu betrachten und zu bestaunen.

Sondermann
Herr Sondermann (Bild via roxomatic)

"Herr Sondermann" ist eine Kreation des genialen Bernd Pfarr selig und Wikipedia weiss über die Figur Folgendes zu berichten:
Die Welt Sondermanns unterliegt eigenen, eigenwilligen Gesetzen: So ist in Sondermanns Firma das Negerschrubben ein traditionelles Ritual, Sondermann und sein Chef bändigen ihren Hunger, indem sie „sich weich aneinander schmiegen“, das Verzehren eines Schnitzels oder das Hinaustragens des Abfalls sind gängige Joga-Übungen, und Sondermann besiegt „den lieben Gott“ beim Tennis spielen.
Öffnungszeiten: Mi-Sa 14.00-17.00, So 10.00-17.00. Hingehen!

Links: -----

In den Gehörgängen: Pit Przygodda - Easy 39
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: Alan Partridge - Knowing Me, Knowing You
Aktuelles Lieblingswort: ochlophob (via freilich resp. Christian)

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Heisst das, Du bist auf den Affen gekommen?
LD (Gast) - 23. Aug, 01:39
Danke, danke
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gebsn - 28. Feb, 10:26
Yeah!
Wunderbare Nachrichten. Dann mal toitoitoi und möge...
spot (Gast) - 28. Feb, 09:05
Danke, danke
Soweit, ganz gut. Lustigerweise fuhren die Busse, als...
gebsn - 11. Nov, 00:24
Sehr geehrter Herr Gebsn
Ich hoffe, es geht Ihnen gut auf der Insel! Haben Sie...
Newzilla (Gast) - 10. Nov, 09:26

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