Winter live

Winter Wonderland
Verkehrte Welt: Kalter Winter, kaltes Bier

Kalte Winter um den Gefrierpunkt sind in England eigentlich nichts Aussergewöhnliches. Trotzdem fällt man hierzulande bei Minus-Temperaturen aus allen Wolken und ist von den vermeintlichen Wetterkapriolen völlig überrumpelt: Schulen werden geschlossen, weil die Heizung nicht mehr mag. U-Bahn-Stationen wegen Glatteis auf dem Bahnsteig geschlossen.

Entsprechend auch die Reaktion von BBC News heute über den Mittag. Gefrorener Teich und Temperaturen um minus zehn Grad in Schottland? Da muss natürlich live zu einem Reporter geschaltet werden, der uns lang und breit erklärt, was wir in den gesendeten Bildern (selbst) sehen. In einem Spital werden drei Personen verarztet, die sich beim Ausrutschen auf der schlüpfrigen Unterlage Brüche zugezogen haben? Auf, auf, Herr Reporter, ab ins Spital und bitte aus dem Behandlungsraum selbst berichten. Ach, und wenn wir schon dabei sind, bitte beim Runterlabern des Reports abschätzig mit den Finger auf die Patienten deuten. Aah, danke. Und zum Schluss noch mit ernsthaftem Gesicht den Zuschauern eindringlich raten, bei diesen ungemein gefährlichen Temperaturen am besten nicht vor die Tür zu gehen. Perfekt!

Gebsn empfiehlt

Massiv ausgedünnt habe ich meine Blog-Empfehlungen (in Fachkreisen "Blogroll" genannt). Viele Blogs mussten weichen, genauso alle Statistikcounter. Die paar Leute, die hier vorbeischauen, kann ich gut und gerne von Hand zählen.

Neu aufgenommen und wärmstens zu empfehlen:

Schnulliblubber
London Leben

Neues Jahr, neues Kleid

Jacke
Jacke wie Hose. Die Expertenmeinung ist gemacht.

Anstatt meine Zeit mit dem unnützem Beugen über der Studienlektüre zu verbringen, habe ich in letzter Zeit emsig am Aussehen meines Blogs gebastelt. Die Krone der Grafikkunst ist's unbestritten nicht geworden, mir hingegen gefällt's gar net so schlecht.

Mit dem Jahr kommen bekanntlich die nie eingehaltenen Neujahrsvorsätze. Aus meiner Liste: Mehr für mein Blog zu schreiben. Mal sehen, wie lange der Vorsatz hält. Ausserdem habe ich seit längerem ein paar Blog-Projekte im Köcher, die ich hoffentlich dieses Jahr lancieren kann. Man darf gespannt sein.

Winter Wonderland

Iceskating
Kufenparadies für Krösus und Co.

Das einzig wundersame an diesem künstlich aufgezogenen Weihnachtsmarkt sind die fantasievollen Preise und der aller Vernunft widersprechende Andrang an Menschen, würden Zyniker wohl einwenden. 12 Pfünder 50 für eine Stunde Rumzottelei auf einer lausig präparierten Eisfläche ist ja auch nicht von schlechten Eltern, wenn man dafür gerade mal seit Anno Schnee nicht mehr geschliffenen Hartplastikschlittschuhe erhält. Auch beim Riesenrad sorgt mehr der Anblick der Preistabelle denn die luftige Höhe für Schwindelgefühle.

Weihnachsmarktdiscount
Quo vadis Finanzkrise? Rabattwahn jetzt auch auch auf'm Weihnachtsmarkt?

Aber hübsch anzusehen war das Ganze trotzdem. Nicht nur die wackligen ersten Gehversuche der Londoner auf dem unbekannten eisigen Untergrund (Video), sondern auch der pittoreske Weihnachtsmarkt. Auch über die Qualität der dargebotenen Speisen auf dem pittoresken Weihnachtsmarkt kann und will ich mein Maul nicht zerreissen; allererste Sahne. Ausserdem hat der Markt seinen Zweck bestens erfüllt. Da drücken wir in bester Neujahrsstimmung gerade nochmal ein Auge zu.

Mehr Fotos:

KarusellAchterbahnKaschemmeFair WheelWinter Wonderland Fair

Verliebt, verlobt

Pretend engagement ring
Keine Kosten noch Mühen hat euer Gebsn gescheut, um seiner Herzensdame mit diesem Einzelstück aus dem Hause De Benhams den Heiratsantrag zu machen. Eingeflogen aus dem Herzen Afrikas wurde der Kilokaräter in jahrelanger Arbeit von einem 60jährigen Meister seines Faches zur Perfektion geschliffen und gefasst.

Allen Damen und Herren, die trotz dürftiger Veröffentlichungskost immer wieder hier vorbeischauen: Von Herzen ein gutes neues Jahr. Und nachdem diese Formalität erledigt wäre, darf ich mit Freude verkünden: Meine Freundin und ich sind seit Sylvester letzten Jahres offiziell verlobt. Es darf mit uns frohlockt werden.

Mehr Fotos vom Winter Wonderland, wo Gebsn die Mutter aller Fragen stellte, und vom Hotel Sanderson, wo wir unsere Verlobung feierten: http://www.flickr.com/photos/gebsn/

Aber guten Geschmack (die etwas andere Weihnachtsgeschichte)

Weihnachtsdekor
Weihnachten und guter Geschmack: Zwei angesehene Herren, die sich nicht selten in die Haare geraten.

Und es begab sich wenige Tage vor Weihnachten im Jahre des Herrn 2008, dass eine Arbeitskollegin meiner Herzensdame nach Hause kam. Von einem anstrengenden Wochenendtrip. Noch bevor sie erleichtert "Home, Sweet Home" seufzen konnte, musste sie entsetzt feststellen: Eingebrochen! Alles weg. Die ungebetenen Besucher hatten keine Gnade gekannt. Elektronische Geräte von Laptop, Stereoanlage bis iPod: fort. Wertgegenstände: weg. Aber nicht genug, die Langfinger hatten sogar die gekauften, sorgfältig eingepackten und bereit gelegten Weihnachtgeschenke mitgehen lassen. Alle? Nun, beinahe alle. Zurück blieb nur: die aktuelle Take That-CD.

Stille Nacht

Schneeblick
Dröhnende Stille über der Ruralperle Biel-Benken

Nach vier Monaten London bin ich für kurze Zeit wieder in der alten Heimat. Unterdessen habe ich mich wieder ans Leben in der kleinen, ruhigen und beinahe irrealen Heimat gewöhnt. Es ist schon ein ganz besonderes, wunderliches Ländlein, unsere Schweiz. Die Perfektion winkt an allen Ecken und Enden, alles geht seine geordneten und geprüften Bahnen und Hektik gibt's nur, wenn der Nachbar den Kehrricht zu früh auf die Strasse stellt.

In den ersten, beinahe grabesstillen Nächten hat mir der gewohnte akkustische Teppich aus Sirenen, Strassenlärm und Schreierei arg gefehlt. Unterdessen kann ich aber sogar die Nacht durchschlafen.

Mehr Bilder: http://www.flickr.com/photos/gebsn/

Ein Wochenende zum Abschreiben

Zuhause
Will ich gerne unterschreiben, va. dieser Tage

Auto abgeschleppt trotz gerade erst - in langwierigstem Prozedere - erworbener gültiger Parkbewilligung, dreitägige Bettlägerigkeit dank Magen-Darm-Trübsal erster Kajüte und die Kombination der zwei Schicksalsschläge (Auslösen des Autos in quasikörperlosem, halbdebilen Zustand) ... Herz was kannst du mehr von einem Wochenende erwarten?

Doch während der geist- und körperlahme Gebsn so im Bett darbte, draussen - natürlich! - feinster Sonnenschein und blauer Himmel höhnte und das Studienmaterial Staub ansetzte, sorgte im trauten Heim meine Herzensdame mit ihrer aufmerksamen und geduldigen Pflege und Zuwendung - und hier setzten bitte die tränendrüsenddrückenden Streicher ein - für ein wenig Sonnenschein in meinem Herzen.

Mehr Fotos: http://flickr.com/photos/gebsn/

Leise rieselt der Asbest

Wasserkunst
Seminarraum 4, mit Wandgemälde "Der Wasserschaden" (W. Asserschaden, 2008)

Tatort: der berüchtigte Seminarraum 4 tief unter der Erdoberfläche. Von gewissen Studenten unter der Hand ob seines rustikalen Charmes (siehe Bildmaterial oben) auch zärtlich "Bunker" genannt. Kurz vor dem gestrigen Kursbeginn schritt unser jung-dynamischer Professore - das schulterlange Haar auf dem Kopf, den Vespa-Helm unter dem Arm - in den Seminarraum. Alarmiert vom schwärenden Mief entschied er energisch und durchaus richtig, diesen Zustand mit dem Einschalten der Klimaanlage zu bekämpfen.

Ein Dröhnen und Surren erhob sich, ein angenehm kühler Luftstrom machte sich bemerkbar. Gleichzeitig rieselte feiner weisser Staub aus den Gebläsen und legte sich auf Kleidung, Studienmaterialien und alle anderen Oberflächen im Raum. Besorgte Mienen und aufgeregtes Gemurmel in der Studentenrunde. Asbest? Andere gesundheitsgefährdende Stoffe?

Gut möglich, denn während der ganzen Unterrichtszeit war regelmässiges Husten zu vernehmen. Ein neuer Asbestskandal mit gerichtlichen Folgen? Kacke und hurra, jammern und frohlocken 30 junge LLM-Studenten mit zwei Seelen ach in ihrer röchelnden Brust.

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In den Gehörgängen: Farmer Boys - Where The Sun Never Shines
Zuletzt gelesen: allerhand juristisches Fachmaterial
Zuletzt geglotzt: Gilmore Girls
Aktuelles Lieblingswort: Humbug [alle Lieblingswörter]

Pausentee

Arsenal-Stadion innendrinne
Hervorragend organisierter Fussballtempel, in noch bescheidenem Ausmass gefüllt

Meiner Holden sei dank durfte ich gestern mein erstes Premier League-Fussballspiel vor Ort erleben. Arsenal gegen Aston Villa hiess die Affiche und ging zuungunsten der Gastgeber aus. Ein kleiner Vergleich des Stadions von Arsenal zum etwas bescheideneren Fussballtempel zu Basel liefert folgende, jeglicher Objektivität entbehrende Resultate:

Pausentee
Kein Bier auf den Rängen, aber dafür Tee zum Fussball - da staunt der Nichtengländer

Verkehrsanbindung: Joggeli 1 Arsenal 1
Organisation Einlass: Joggeli 0 Arsenal 1
Eingangsabtastkontrolle: Joggeli 1 Arsenal 0
Anzahl Verpflegungsmöglichkeiten: Joggeli 0 Arsenal 1
Bier auf den Rängen: Joggeli 1 Arsenal 0
Wurstqualität: Joggeli 1 Arsenal 0
Stimmung im Stadionrund: Joggeli 1 Arsenal 0
Fussballqualität: Joggeli 0 Arsenal 1*

Total: Knapper 5 zu 4 Sieg für das Joggeli. Wir gratuliern artig.

Mehr Bilder vom samstäglichen Fussballereignis unter http://www.flickr.com/photos/gebsn/.

*Trotz eher mässiger Fussballkunst von Seiten Arsenal in diesem einen Spiel.

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In den Gehörgängen: The Streets - Heaven For The Weather
Zuletzt gelesen: The Observer
Zuletzt geglotzt: Magnolia
Aktuelles Lieblingswort: klamm [alle Lieblingswörter]

Big Brother UK wird grösser und grösser

Camera obscura
Zappendustere Aussichten für die Privatsphäre

Es folgt ein kleiner Überblick über den ganz grossen Wahnsinn, den man hierzulande am eigenen Leib erfahren muss oder staunend bis konsterniert in täglichen Häppchen den Medien entnehmen darf.

Was im Kleinen mit der Bespitzelung von Studenten und der Videoüberwachung der Uni-Pissoirs beginnt, findet seine Entsprechung im Grossen:

Die britische Regierung will nicht nur eine gigantische, zentrale Datenbank zur Speicherung von E-Mail-, Telefon- und Internet-Verkehr anlegen, sondern auch im Rahmen der umstrittenen Einführung einer ID eine ähnlich umfassende Datenbank mit Fingerabdrücken und unzähligen weiteren Daten aufbauen. Zugriff darauf haben nicht nur alle möglichen Behörden, sondern auch Privatunternehmen. Eine ID haben dabei in Zukunft nicht nur die hiesigen Bürgerinnen und Bürger zu besitzen, sondern auch resp. vor allem die geschätzten ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Fingerabdrücke bitte der nächsten Polizeistreife anbieten oder im Supermarkt abgeben. Begonnen wird mit - wie könnte es anders sein - ein paar gesponserten Pilotprojekten (Flughafenmitarbeiter), dann müssen diejenigen dran glauben, welche die kleinste Lobby haben: die Ausländer.

Gleichzeitig ist so klar nicht, wie umfassend die Medien zukünftig über Auswüchse des "database state" berichten dürfen. Schliesslich geht es um die nationale Sicherheit, da müssen Menschenrechte und demokratische Kontrollmechanismen brav hinten anstehen.

Das vereinigte Königreich steuert mehr und mehr in begrenzt erfreuliche Gewässer. Zum guten Glück hat sich euer Gebsn schon eine Rettungsweste geangelt.

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In den Gehörgängen: Felix Da Housecat - Jack U (JFK MSTRKRFT Edit)
Zuletzt gelesen: Guardian Weekly
Zuletzt geglotzt: nüscht
Aktuelles Lieblingswort: knorke [alle Lieblingswörter]

Obama-Hysterie

Antennenwald
Horch, was kommt von draussen rein

Um hier eins zu schaffen, nämlich Klarheit: Natürlich ist mir Obama lieber als McCain. Aber ein wenig kritischere Berichterstattung über den neuen Hoffnungsträger hätte man sich schon wünschen dürfen. Oder wie es der gewohnt scharfzüngige Friedrich Küppersbusch im Interview mit der jw formuliert:

"Man ist geneigt, Fernsehmachern freiwillige Selbstaufgabe vorzuwerfen. »Wir könnten Zuschauer noch mit Obamas Programmatik vergraulen, aber zum Glück ist bei Hannover ein Bus verbrannt«, so die Devise."

Zum Interview.

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In den Gehörgängen: FPU vs Tiga - Ocean Drive
Zuletzt gelesen: Titanic
Zuletzt geglotzt: Smart People (geht so)
Aktuelles Lieblingswort: Kaltmamsell [alle Lieblingswörter]

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Heisst das, Du bist auf den Affen gekommen?
LD (Gast) - 23. Aug, 01:39
Danke, danke
Bis anhin ist alles noch ruhig.
gebsn - 28. Feb, 10:26
Yeah!
Wunderbare Nachrichten. Dann mal toitoitoi und möge...
spot (Gast) - 28. Feb, 09:05
Danke, danke
Soweit, ganz gut. Lustigerweise fuhren die Busse, als...
gebsn - 11. Nov, 00:24
Sehr geehrter Herr Gebsn
Ich hoffe, es geht Ihnen gut auf der Insel! Haben Sie...
Newzilla (Gast) - 10. Nov, 09:26

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