[Humor] Bierbad
[Erste Veröffentlichung unter myblog.de/gebsn am 30. Januar 2005]
Neulich fuhr mich mein Kollege Daniel - ganz wie es die freundschaftliche Pflicht gegenüber unmotorisierten Gefährten verlangt - nach unserem gemeinsam bestrittenen Ausflug durch die lokale Szenekneipenszene nach Hause. Damit die Abschiedsfloskeln auch gebührlich und ohne falsche Hektik zelebriert werden konnten, stationierte Daniel - übrigens verkehrsgesetzwidrig - seinen Wagen hälftig auf dem Gehsteig vor dem Nachbarhaus, hälftig auf der Strasse. Die Patschehändchen waren schon zum Adieu ausgestreckt, da blieb Daniels Blick entgeistert beim Eingang zum Nachbarshaus hängen. Was gab's denn da zu sehen? Bloss Papier- und Kartonbündel, die für die Altpapier-Abfuhr am nächsten Tag bereit standen. Doch dann sah ich es ebenfalls. Aus all den anderen Bündeln ragte ein mächtiger Kartonturm hervor, gebildet aus mehreren aufeinander gestapelten Bündeln von insgesamt etwa 100 sorgfältig zusammen gefalteten und flach gepressten Tenpack-Kartons ein und derselben Biermarke. Ungläubiges, betroffenes Schweigen, bevor wir zugunsten des Bündelschnürers über dessen Bierbäder, Bierhaarpflege und Bierflaschenvasenfetischismus zu spekulieren begannen. Aber beide wussten wir insgeheim: Alles Lüge. Für einen solchen exzessiven Bierkonsum musste ein gewaltiger Trinker, ein Alkoholiker allererster Ordnung am Werk sein. Betreten stieg ich aus dem Wagen, erschüttert fuhr mein Kollege in Richtung Horizont davon. Da stand ich nun auf dem Gehsteig und starrte sinnierend auf den Kartonturm. Mein Gott, zum Glück hatte ich die Bier-Kartons nicht vor das eigene Haus gestellt.
Neulich fuhr mich mein Kollege Daniel - ganz wie es die freundschaftliche Pflicht gegenüber unmotorisierten Gefährten verlangt - nach unserem gemeinsam bestrittenen Ausflug durch die lokale Szenekneipenszene nach Hause. Damit die Abschiedsfloskeln auch gebührlich und ohne falsche Hektik zelebriert werden konnten, stationierte Daniel - übrigens verkehrsgesetzwidrig - seinen Wagen hälftig auf dem Gehsteig vor dem Nachbarhaus, hälftig auf der Strasse. Die Patschehändchen waren schon zum Adieu ausgestreckt, da blieb Daniels Blick entgeistert beim Eingang zum Nachbarshaus hängen. Was gab's denn da zu sehen? Bloss Papier- und Kartonbündel, die für die Altpapier-Abfuhr am nächsten Tag bereit standen. Doch dann sah ich es ebenfalls. Aus all den anderen Bündeln ragte ein mächtiger Kartonturm hervor, gebildet aus mehreren aufeinander gestapelten Bündeln von insgesamt etwa 100 sorgfältig zusammen gefalteten und flach gepressten Tenpack-Kartons ein und derselben Biermarke. Ungläubiges, betroffenes Schweigen, bevor wir zugunsten des Bündelschnürers über dessen Bierbäder, Bierhaarpflege und Bierflaschenvasenfetischismus zu spekulieren begannen. Aber beide wussten wir insgeheim: Alles Lüge. Für einen solchen exzessiven Bierkonsum musste ein gewaltiger Trinker, ein Alkoholiker allererster Ordnung am Werk sein. Betreten stieg ich aus dem Wagen, erschüttert fuhr mein Kollege in Richtung Horizont davon. Da stand ich nun auf dem Gehsteig und starrte sinnierend auf den Kartonturm. Mein Gott, zum Glück hatte ich die Bier-Kartons nicht vor das eigene Haus gestellt.
gebsn - Samstag, 3. September 2005, 00:45
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