[Humor] Titanic-Perlen Februar 2007

Bevor die nächste Ausgabe - hoffentlich schon morgen - in meinem Briefkasten liegt, hier ein paar Perlen aus der Februar-Ausgabe des Titanic-Magazins. Der Gentleman geniesst und feixt:

Solide Nonsensliteratur: "Das Kamelion - Zum Achzigsten vom Davie Bowie" von Dietmar Dath.

Und weiter: Aus dem lehrreichen Artikel "Dzafti kurafti! - Fluchen wie bei Muttern: Was wir vom Balkan lernen sollten" will und kann ich der geneigten Leserschaft die prächtigsten Fluchexemplare nicht vorenthalten. Aber aufgepasst, was hier geboten wird, ist derbe Schmähkost. Auf die Originale verzichte ich und präsentiere ausschliesslich die Übersetzungen:
  • Ich fick die ganze erste Reihe bei deiner Beerdigung! (Serbien)
  • Friss meine Arschloch-Haare! (von den Roma Bosniens)
  • Ich ficke deine tote Schwester am Grab deiner Mutter mit einem blutigen Pferdepimmel! (Bosnien)
Hui, herbe Worte. In den hiesigen Gefilden wohl besser nicht oder nur unter Gleichgesinnten zu verwenden.

Und schliesslich handabgetippt aus "Briefe an die Leser"

Wolfgang Schäuble!

Sie scharren mit den Hufen und rühren hektisch die Kriegstrommel, weil Sie partout das Grundgesetz ändern, den Einsatz der Bundeswehr im Landesinneren ermöglichen und entführte Passagierflugzeuge vom Himmel schiessen lassen wollen. Es vergeht kaum ein Tag mehr ohne Ihr nervöses Hufgetrappel. Was soll das bloss? Im staatspolitischen Unterricht haben wir gelernt, dass der Bundesinnenminister die Aufgabe habe, die Verfassung zu schützen. Sie aber streben als militanter Heisssporn ungeduldig deren Zertrümmerung durch gewaltbereite Befehlshaber einer Streitmacht an, die ihre Kasernen grossenteils nach alten Nazis benannt hat. Sie haben weiss Gott würdige Vorgänger, aber ein verfassungsfeindlicherer Innenminister als Sie ist uns bis heute nicht ins Visier geraten.

So geht das nicht mehr weiter. Finden Sie sich bitte im Morgengrauen des ersten Februarsonntags mit Ihren Sekundanten auf den Bonner Rheinwiesen ein. Die Wahl der Waffen überlassen wir Ihnen.

Möge der verfassungstreuere Duellant gewinnen.

Titanic


So, und jetzt brav an den Kiosk geeilt und die Titanic gekauft!

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In den Gehörgängen: Jay-Z - Blueprint
Zuletzt gelesen: WOZ
Zuletzt geglotzt: Basler Fasnacht live auf 3Sat; besser als das Gelaber auf SF1 alleweil!
Aktuelles Lieblingswort: Prokrastination

[Humor] Mehr jugendliche Trunksucht!

Kaum rauchen, saufen und kiffen die Jugendlichen weniger, steigt die Jugendgewalt. Zur Senkung der Jugendkriminalität sind deshalb "Zigipausen" mit Rauchzwang in den Volksschulen, Alkopops-Subventionen, Cannabiswerbung im Vorabend-TV-Programm und nicht zuletzt die Jugendlichen selbst gefordert: Kinder, sauft, kifft und raucht, was das Zeug hält!

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In den Gehörgängen: Feist - Mushaboom (Mocky Mix)
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: Champions League
Aktuelles Lieblingswort: Seesternhaltung (Schlafposition auf dem Rücken, heute bei DRS3 aufgeschnappt)

[Das Leben] Die allmorgendliche Hölle

Jeden Tag dasselbe Leid: Der Wecker dröhnt, unsanft wird man aus dem Reich der Träume gerissen und in die garstige, oft miefende Realität gezerrt. Aus kleinsten Augenschlitzen schielt man zur Weckeranzeige, stöhnt, flucht und gönnt sich weitere heilbringende Schlafminuten, um das Unvermeidliche langmöglichst herauszuzögern. Sogar eine Rückkehr in grausigste Alpträume ist dem endgültigen Aufstehen vorzuziehen. Ja, so arg ist's mit dem Aufstehen.

Aufstehen zu müssen ist Gottes Strafe für die sündige Menschheit ... Das ist natürlich ein Riesenquatsch, denn es ist nicht Gott, der uns aus Schlaf und Bett befiehlt, sondern unsere Gesellschaft. Schliesslich müssen Milliardengewinne gescheffelt, die Umwelt verschmutzt und Kriege geführt werden. Also: aus den Federn, Morgenmuffel dieser Welt. Es lohnt sich.

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In den Gehörgängen: Nachrichten
Zuletzt gelesen: NZZ
Zuletzt geglotzt: Kupetzky
Aktuelles Lieblingswort: Eilmampf (für fast food)

[Tipps] How to blog

In der von mir hochgeschätzten Guardian-Kolumne "How to ..." von Guy Browning, in welcher der Autor mit einer anständigen Portion Humor "Hilfe" in den kleinen und grösseren Dinge des Lebens verspricht und nur allzu oft ... blablabla. Kurz: Die (englischsprachigen) "How to ..."-Kolumnen sind schnafter Lesestoff und sowohl online zu finden als auch - vorzugsweise - in Buchform zu kaufen.

Und siehe da, heute habe ich mit grosser Freude entdeckt, dass Guy Browning auch eine Anleitung fürs Bloggen verfasst hat: "How to ... blog".

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In den Gehörgängen: Mercury Rev - Hiway
Zuletzt gelesen: Blogs, Blogs, Blogs
Zuletzt geglotzt: Kassensturz
Aktuelles Lieblingswort: Pullunder

[Zitat] Vorteile der Diktatur

"Es ist die Tragik jeder Demokratie, dass bei uns jeder seine Meinung öffentlich vertreten darf und dass man politisch Verantwortliche in einer Demokratie schützen muss. In Diktaturen würde so etwas nicht passieren."

(Horst Teltschik, Organisator der Münchner Sicherheitskonferenz, zitiert gemäss "Bayern heute", via Telepolis-Artikel "Macht und Raum auf der Sicherheitskonferenz").

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In den Gehörgängen: Strassenlärm
Zuletzt gelesen: Guy Browning "Never Hit a Jellyfish with a Spade: How to Survive Life's Smaller Challenges"
Zuletzt geglotzt: Schrecklich nette Familie
Aktuelles Lieblingswort: prästieren

[Zitat] Frieden und Gerechtigkeit

"Es gibt nichts Höheres, als die Gedanken des Friedens und der Gerechtigkeit."

(Goethe, gefunden auf und zitiert nach http://sahrawagenknecht.de/)

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In den Gehörgängen: Kelis - Like You
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: Menschen bei Maischberger
Aktuelles Lieblingswort: Plörre

[Tipps] Wachsende Erde, Polwechsel, Erdbeben bei Sonnenfinsternis?

Als ich letzten Mittwoch auf ARTE die Sendung "Und sie bewegt sich noch" verfolgte, war ich doch etwas irritiert. Was ist dran an der Theorie der wachsenden Erde, am Einfluss der Sonnenfinsternis auf Erdbeben, am scheinbar schon bald ("bald" zumindest in geohistorischn Begriffen) dräuenden Polwechsel mit gigantischen Tsunami-Wellen?

Einmal mehr stolperte ich in der Sendung übrigens (bzgl. kabellose Energieübertragung und Neutrinos) über den Wissenschafts-Tausendsassa Nikola Tesla (mehr als 700 Patente).

Wissenschaft, ans Werk! Was ist dran an dem "Zeugs" (Gebsn)?

Auf jeden Fall unbedingt die Wiederholung reinziehen: Mittwoch, 7. Februar um 16.50 auf ARTE (wer kann, denn hier läuft ja leider KIKA bis 19.00 auf dem selben Kanal).

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In den Gehörgängen: The White Stripes - Seven Nation Army (Chriss Ortega Thomas Gold Remix)
Zuletzt gelesen: konkret
Zuletzt geglotzt: ARTE Info
Aktuelles Lieblingswort: erquicklich

[Politik] Kriminalstatistik schönen leicht gemacht

Aus der BaZ von gestern ist Wunderliches zu vernehmen: So werden bei der Kriminalstatistik des Kantons Baselland Sachbeschädigungen neu der Kategorie "Gewaltverbrechen" zugeordnet, obgleich unter diese strafrechtliche Definition nur mit Zuchthaus bedrohte Delikte gegen Leib und Leben fallen (*). Soll heissen, dass nun auch kaltblütige Brutalitäten wie Sprayen (vgl. WEF-Demo zu Basel), Zerkratzen von Busfensterscheiben und "Lüftelen" als Gewaltverbrechen gelten.

Die Erklärung von Polizeikommandant Blumer für diese sonderbare Neueinreihung: "Man gehe vom subjektiven Sicherheitsempfinden und nicht von den juristischen Kriterien aus" (zitiert gemäss BaZ). Na denn, hervorragend! Und solches aus dem Mund eines Juristen.

Ich schlage vor: Gehen wir doch in Zukunft auch bei der Verurteilung und bei der Strafbemessung vom - ach so - unbestechlichen subjektiven Sicherheitsempfinden aus und lassen die juristischen Kriterien juristische Kriterien sein! Z.B. so: Todesstrafe für alle, die nur schon in den Verdacht des Kinderpornografie-Konsums geraten, Ausweisung aller verdächtigen Ausländer und aller erst seit zwanzig Jahren eingebürgerten Schweizer, Straflosigkeit für alle Geschwindigkeitsüberschreitungen.

Ein Schelm, wer denkt, hier werde die Kriminalstatistik geschönt und zurechtgebogen.

(*) Aus der im Internet veröffentlichten Statistik ist diese Zuordnung allerdings nicht zu erkennen.

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In den Gehörgängen: LFO - Love Is The Message
Zuletzt gelesen: Carl von Ossietzky-Biografie von Willhelm von Sternburg
Zuletzt geglotzt: nix
Aktuelles Lieblingswort: Ganzkörpersonnenbrille

[Zitat] Sich schämen können

"Nur Menschen, die sich schämen können, stehen auf der guten Seite des Lebens."

("Kupetzky" in der gleichnamigen kongenialen ORF-Serie, die hin und wieder auf SF2 läuft; z.B die nächsten zwo Donnerstage abends)

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In den Gehörgängen: Amon Tobi - At The End Of The Day
Zuletzt gelesen: Titanic
Zuletzt geglotzt: 10 vor 10
Aktuelles Lieblingswort: Freizeitbrecher (aus "Kupetzky")

[Politik] Atomkraft - nein danke!

"Wir können nicht ständig Glück haben, früher oder später kommt es zu einem ernsthaften Unglück."
(Aus dem internen Bericht zum schwedischen Atomkraftwerk Forsmark; gemäss BaZ von gestern)
Momentan wird ja wieder mächtig für die Atomkraft bzw. für den Bau von neuen Atomkraftwerken lobbyiert - hier in der Bloglandschaft wie in der Presse. Dabei hat insbesondere die FDP - wie so viele Parteien im In- und Ausland in letzter Zeit - ihr grünes Gewissen entdeckt und möchte deshalb neue Atomkraftwerke bauen, um die umweltverpestenden Gaskraftwerke zu verhindern. Nachhaltige Energiepolitik nennt dies die FDP.

Aber ich schweife ab, denn schliesslich soll es hier darum zu gehen, aus meiner Sicht darzulgegen, warum Atomkraft generell und der Bau von neuen Atomkraftwerken im speziellen keine Lösung ist - schon gar keine nachhaltige. Meine zwei Hauptargumente sind dabei die folgenden:

1. Risiko beim Betrieb ("GAU")

Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des so genannten "grössten anzunehmenden Unfalls" (GAU) mag verschwindend klein sein, aber das Risiko bleibt bestehen. Wo Menschen agieren, passieren Fehler. Angesichts der verheerenden Auswirkungen eines GAUs ist dieses Risiko nicht hinzunehmen. Der Reaktorunfall in Tschernobyl hat die Folgen eines GAU aufgezeigt. In der dicht besiedelten und kleinräumigen Schweiz dürften die Folgen jedoch noch viel verheerender sein. Für Deutschland prognostizierte eine Studie 1979 bis zu 14 500 Soforttoten und 104 000 späteren Todesfällen. Der Studie gemäss müssten bis zu 2,9 Millionen Menschen evakuiert werden. Gern vergessen wird, dass auch die Schweiz 1969 einen GAU hatte, der glücklicherweise glimpflich ablief.

Oft kommt von Seiten der Befürworter der zivilen Nutzung der Kernkraft der Einwand, das Risiko sei angesichts unserer hohen technischen Standards und Sicherheitsvorkehrungen eigentlich gar keines. Die häufigen Zwischen- und Unfälle sprechen aber eine andere Sprache. Fehler passieren überall, wo Menschen agieren. Die Gefahren, die Atomkraftwerken durch einen gezielten terroristischen Anschlag (z.B. per gezieltem Flugzeugabsturz) oder durch ein starkes Erdbeben drohen könnten, wollen wir hier nicht näher erörtern.

2. Endlagerung während Jahrtausenden

Bis heute gibt es auf der ganzen Welt noch kein Endlager für den strahlenden Atommüll. Aber es eilt auch nicht, denn bis die Radioaktivität von heute benutzten Brennelementen abgeklungen ist, werden noch Jahrtausende vergehen. Insofern muss man der FDP recht geben: Atomenergie ist durchaus nachhaltig. Schade nur, dass die Uranvorräte nicht annähernd so lange halten werden. Die optimistischen Prognosen sprechen (unter Einbezug von schwer zu fördernden Reserven und der Technik der "schnellen Brüter" von 1000 Jahren, Pessimisten gehen von weniger als 100 Jahren aus. Sprich: Generationen nach uns "dürfen" unseren strahlenden Müll verwalten, während sie kein bisschen von der Nutzung profitiert haben. Das heisst: Wenn sie dannzumals überhaupt noch wissen, wo der von uns entsorgte Atommüll lagert.

Diese zwei Gründe sind für mich derart schwerwiegend, dass es nur heissen kann: Atomkraft, nein danke! Denn Alternativszenarien, gemäss welchen weder neue Gas- noch Atomkraftwerke gebaut werden müssen, gibt es durchaus - sogar ohne dass gleich Wachstum oder Marktwirtschaft in Frage gestellt werden müssten.

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In den Gehörgängen: Kelis - Bossy (SebastiAn Remix)
Zuletzt gelesen: konkret
Zuletzt geglotzt: 10 vor 10
Aktuelles Lieblingswort: belämmert

[Zitat] Stöhlker zum Benzinverbrauch von Offroader

"Wenn die Amerikaner ein Fünftel der Weltenergie verbrauchen, dann dürfen wir Schweizer, die genauso fleissig sind, auch etwas verbrauchen."

(Klaus J. Stöhlker rechtfertigt in der Sendung "Rundschau" den Benzinverbrauch seines "Offroaders"; Zitat gemäss Gehörprotokoll).

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In den Gehörgängen: Nas & Jay-Z - Black Republikan
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Heisst das, Du bist auf den Affen gekommen?
LD (Gast) - 23. Aug, 01:39
Danke, danke
Bis anhin ist alles noch ruhig.
gebsn - 28. Feb, 10:26
Yeah!
Wunderbare Nachrichten. Dann mal toitoitoi und möge...
spot (Gast) - 28. Feb, 09:05
Danke, danke
Soweit, ganz gut. Lustigerweise fuhren die Busse, als...
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