[Politik] Nuke Iran!

Nach einem Artikel des Blogs von Mathias Bröckers berichtet der "intelligence analyst" Philip Giraldi im "American Conservative" von einem Plan des Pentagons, als Antwort auf einen weiteren Anschlag der 9/11-Art mit einem Grossangriff auf den Iran zu reagieren. Was bei Bröckers unterschlagen wird: der Plan enthält auch den Einsatz von taktischen nuklearen Waffen. Dies geht zumindest aus den Auszügen im Artikel von "antiwar.com" hervor. Unter dem Motto "ein paar Atombömbli haben noch niemandem geschadet", warte ich schon fröhlich auf die nächsten Attentate in den USA.

Leider ist der Original-Artikel des "American Conservative" nicht online abrufbar. Bröckers bezieht sich auf den erwähnten "antiwar.com"-Artikel, der Auszüge des "American Conservative"-Artikel wiedergibt. Eine entsprechende Meldung in "verlässlichen" Printmedien habe ich leider zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Blogartikels nicht gefunden.

[Politik] Ein Grund mehr, auf McDonald's zu verzichten

[Politik] Ein Grund mehr, auf McDonald's zu verzichten

Schon allein der Geschmacksknospen wegen sollte man - wie hier empfohlen - die Fastfood-Kette McDonald's möglichst links liegen lassen. Aber spätestens nach der Meldung, die man gestern in "junge welt" lesen musste, sollte jeder friedliebende Mensch in Zukunft einen weiten Bogen um die McDonald's-Filialen machen.

"Das Verteidigungsministerium in Washington hat den Fastfood-Konzern McDonald’s geehrt – für seine übergroße (»super-sized«) Unterstützung der US-Armee. [...] In der Tat hatte sich McDonald’s als einer der ersten Großsponsoren für das im März vom Pentagon gegründete Programm »America Supports You – Amerika unterstützt Euch« engagiert, und damit für die US-Besatzungstruppen im Irak selbst."

Und wer's immer noch nicht glauben mag, hier steht's noch Schwarz auf Weiss auf der Homepage des US-Verteidigungsministeriums.

[Tipps] Mundartwörter auswählen

Nachdem man letzte Woche bei DRS 3 Vorschläge für Mundartwörter einreichen konnte, die Anglizismen wie Manager, Computer und E-Mail ersetzen sollen (siehe entsprechenden Beitrag), geht es nun darum, aus den besten eingereichten Vorschlägen die Sieger zu küren. Meine Favoriten:

- Manager: Heftlifüerer
- Computer: Plastigchnecht
- E-Mail: Schtromposcht
- im Internet surfen: weltzappe
- SMS versenden: schortlä

Es gibt aber auch weitere, gar nicht mal so üble Kreationen. Hier geht's zur Abstimmung.

[Allerlei] A moi, les millions!

Heute habe ich unvernünftige 49 Schweizer Franken und 20 Rappen in die Lotteriespiele "Euromillions" und "Swiss Lotto" gesteckt. Normalerweise rät mir die Vernunft, die Finger von Spielen zu lassen, bei denen die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen sechs Mal kleiner ist als vom Blitz getroffen zu werden (habe ich mal gehört, die zweifelhafte Quelle ist mir aber nicht mehr bekannt). So ist es denn auch satte drei Jahre her, seit ich das letzte Mal, und gute zehn, seit ich das vorletzte Mal Lotto gespielt habe. Aber mein Gefühl sagt mir, dass ich diesmal ganz dick abräumen werde. Ich freu mich!

Wer sich einen Platz ganz oben auf der Einschleimerliste sichern will, muss sich beeilen. Steh ich erst mal als Gewinner fest, werden sämtliche Schmeicheleien und sonstige Versuche, von mir pekuniäre Mildtätigkeiten zu erschleichen oder zu erschleimen, weitestgehend ignoriert.

[Allerlei] ignoranz.ch unter Zensurdruck

Wie schon bei kus, Bitflux, Side Effects, Sequenz und schliesslich bei ignoranz.ch selbst zu lesen war, sah sich ignoranz.ch "nach enormen juristischen Säbelrasseln, anonymen telefonischen Drohungen, sowie direkten Drohungen "ins Gras zu beissen"" gezwungen, einen Artikel von ihrer Seite zu nehmen.

Der gelöschte Artikel kommentierte den Schuldspruch eines Gerichts und verwies auf den entsprechenden Artikel im Tagesanzeiger. Es ging dabei um einen Personalverantwortlichen einer Reinigungsfirma, der eine Schweizerin wegen ihrer Herkunft, ihrer Sprache, ihrer Ethnie und ihrer Religion diffamiert und nicht eingestellt hatte. Das Gericht hatte die betreffende Firma auf Klage der Betroffenen für schuldig befunden, die Persönlichkeit der Betroffenen bezüglich ihrer Herkunft, ihrer Sprache, ihrer Ethnie und ihrer Religion schwer diffamiert zu haben.

Wie aus dem Artikel im Google-Cache (mit den entsprechenden Stichworten und den Informationen aus dem Tagesanzeiger-Artikel nicht schwer zu finden!) zu sehen ist, hat der gelöschte Artikel bei ignoranz.ch den Sachverhalt und die Gerichtsentscheidung dargelegt. Anschliessend wurden noch die Kunden der betreffenden Firma (die auf der Homepage der Firma als Referenzen angegeben werden) aufgezählt, mit dem Hinweis, dass die "Kunden der [Firma] [...] sich bewusst sein [sollten], dass sie solche Diffamierungen mit einem Auftrag unterstützen."

Diese Aufzählung der Kunden der verurteilten Firma dürfte meiner bescheidenen Spekulation nach wohl der Grund für den auf ignoranz.ch ausgeübten Druck sein. Ich hoffe aber, dass wir bald auf ignoranz.ch mehr zu den genauen Umständen erfahren werden.

Weitere Artikel zum Fall der diskriminierten Frau gibt's übrigens bei der WOZ und bei www.humanrights.ch

[Politik] teleSUR - CNN des Südens?

Pünktlich zum 222. Geburtstag von von Simón Bolívar (richtiger Name nebenbei: Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar Palacios y Blanco), der den Subkontinent von der spanischen Kolonialmacht befreien wollte, nimmt von Venezuela aus der Südamerikanische Satellitenfernsehensender "teleSUR" seinen Betrieb auf.

Die Betreiberländer – neben Venezuela Argentinien, Kuba und Uruguay – sprechen vom »ersten gegenhegemonialen TV-Kommunikationsprojekt in Südamerika«. Das Alternativprojekt sendet rund um die Uhr und will dem US-amerikanischen Informationsgiganten CNN die Zuschauer streitig machen. Und bereits drohen die USA Störsignale gegen "teleSUR" einzusetzen.

Zu empfangen ist "teleSUR" übrigens in Süd-, Mittel- und Nordamerika, der Karibik, Westeuropa und Nordafrika über den NSS-Satellit (New Skies Satellite) 806.

Weiterführende Artikel:

junge welt

US-Störsignale gegen Sender teleSUR
»Al Bolívar« gegen CNN
»Mit unseren eigenen Augen sehen« (Ein Gespräch mit Programmdirektor Aram Ruben Aharonian)

Telepolis

Mediale Gegenmacht

Berliner Zeitung

Fernsehen mit Fidel Castro

DieWelt.de

Mit "Al Bolivar" gegen die Gringos
Hugo Chávez startet Satelliten-TV Telesur - Kritiker fürchten "Propaganda-Maschine"

[Tipps] Mundartwörter erfinden

Kreative Mundart-Aficionados und Dialekt-Junkies, aufgepasst! Bei DRS 3 werden neu kreierte Dialektwörter als Ersatz für folgende Anglizismen gesucht:

- Manager
- Design
- Computer
- E-Mail
- im Internet surfen
- SMS versenden

Die Bedingungen: Keine simplen Übersetzungen, sondern echte Neukreationen. Mundart soll es sein, ein Wort und das Zeug zu einer echten Alternative haben. Vorschläge einreichen unter: drsonline.wettbewerb@srdrs.ch. Mehr Infos gibt's auf der entsprechenden DRS3-Seite.

[Humor] IT at its best

Die wahren Helden des elektronischen Alltages sind ohne Zweifel die Mannen und Frauen unserer IT-Abteilung. Hatten die wackeren Gesellen es doch schon im Frühling bei der Manipulation am „Active Directory“, welches seit der Umstellung auf Windows XP unsere Geschicke leitet, geschafft, sämtliche Mails, eingetragene Termine und Kontakte (sprich: der Outlook-Inhalt) eines ganzen Tages ins digitale Nirvana zu schicken. Wär’ ja halb so schlimm, wenn wir eine kleine Bude wären. Leider handelt es sich aber bei uns um einen nicht ganz unwichtigen Teil der öffentlichen Verwaltung!

Im Mai griffen unsere IT-Experten nach den Sternen: Es sollte die Umstellung von unserem Stand-Alone-Programm zur Zeiterfassung auf eine Intranet basierte Lösung erfolgen. Wir waren gespannt, denn das bisherige Programm war nach weit vorherrschender Meinung die wohl weltweit benutzerunfreundlichste Software. Es konnte also eigentlich nur besser werden, hofften wir etwas optimistisch. Wie immer fand die „Migration“ bei uns am Tag statt, denn dann benötigt bekanntlich niemand die IT-Infrastruktur … und schon gar nicht ein Zeiterfassungssystem. Noch am Tag der Umstellung erhielten wir dann aber die Meldung, dass die Umstellung auf die neue Software wegen eines Datenbankfehlers abgebrochen worden war und dass die Umstellung im August erfolgen würde.

Es ist zwar noch nicht August, aber gestern wagte unsere IT-Abteilung den zweiten Versuch. Nach den bisherigen Erfahrungen waren die in unserem Büro gehandelten Wahrscheinlichkeitsprozente, dass die Umstellung ohne Zwischenfälle verlaufen würde, im nullstelligen Bereich. Und welche Überraschung! Natürlich funktionierte heute der Link auf die Intranetlösung nicht wie angekündigt. Schön, dass wir rechtzeitig auf neun Uhr morgens per E-Mail Bescheid bekamen. „Sobald das Problem behoben ist und der Link funktioniert, werden wir Sie informieren.“ Ich tippe mal (konservative Schätzung!) auf Mitte nächste Woche.

[Politik] Sonderbare Terrorübung

Während in London schon wieder Bomben gezündet wurden, gibt es immer noch viele Ungereimtheiten bezüglich der Attentate vor genau zwei Wochen. Mehr Informationen dazu gibt's bei Medienanalyse International, dessen Betreiber, Andreas Hauss, zusammen mit Mathias Bröckers das Buch "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9." verfasst hat.

Besonders sonderbar: Genau am betreffenden 7. Juli fand eine Übung statt, die exakt das Szenario einüben sollte, welches dann tatsächlich eintrat. Im Szenario ging es um Bomben in exakt den U-Bahn-Stationen, die schliesslich betroffen waren. Mehr dazu (inkl. Interviews mit dem Verantwortlichen der Übung in den BBC und ITV News) auch auf der (englischsprachigen) Seite http://terrorize.dk/misc/london/resources.php#terror.games

[Humor] Basel im Visier von Terroristen

Wenn wir schon bei der Erhöhung der inneren Sicherheit sind, will ich ganz im Sinne von kitty einen ganz speziellen Moment aus meinem Leben vor der versammelten Blogleserschaft ausbreiten wie eine bunt gemusterte Picknick-Decke auf einer blumigen Sommerwiese (oder so ähnlich). Eigentlich lasse ich mich ja kaum bis gar nicht von der Terrorhysterie anstecken und fühle mich sehr sicher in unserer schönen wie friedlichen Schweiz. Das Erlebnis, welches vor etwas mehr als einem Jahr stattgefunden hat, hat mich aber damals doch ein bisschen nachdenklich gestimmt. Wollt ihr's hören? Ja, ihr wollt!

Es war eine warme frühsommerliche Samstagnacht und gebsn war mit seinem Drahtesel auf dem Rückweg von einem lustigen, seien wir ihr ehrlich: feuchtfröhlichen Abend in seiner, sprich meiner Heimatstadt Basel. Die Geselligkeit wurde vornehmst gefördert und der Volksdroge Gerstensaft reichlich zugesprochen. So war in dieser lauschigen Nacht meine Fahrradspur denn auch durchaus nicht nur geradlinig.

Ich war nur noch wenige hundert Meter von meiner dringlich herbeigesehnten Schlafstätte, die ich gerne Bett nenne, entfernt, da setzte ein weisser Peugeot zum Überholen an, hielt dann aber mein Tempo und blieb auf gleicher Höhe. Aus dem Fenster lehnte sich einer der vier nordafrikanisch aussehenden Köpfe und wollte in gebrochenem Deutsch mit französischem Akzent den Weg zum Fussballstadion wissen. Kein Problem! Mit etwas schwerer Zunge und einem Auge auf der Fahrbahn, die immer noch leicht schlenkernd unter mir durchrollte, versuchte ich den werten jungen Burschen die schnellste Route zu erklären ... und das auf Französisch. Auch den Weg zum BIZ-Tower (Turm der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel) beschrieb ich den Franzosen bereitwillig aber alkoholinduziert und sprachgrenzenbedingt wohl etwas unklar.

Erst ein paar Minuten später, bevor ich mich ins Bett legte, fragte ich mich, was die Franzosen wohl in Herrgottsnamen in ihrem Peugeot mitten in der Nacht beim "Joggeli" (Stadion St. Jakob-Park) und beim "BIZ"-Turm wollten.

Ach, du Schande! Mir fiel nur eine Erklärung ein: es waren Terroristen, die entweder erst mal rekognoszieren oder gleich Bomben platzieren wollten. Ei, da beschlich mich ein ungutes Gefühl. Gebsn als Terrorhelfer! Schnell beruhigte ich mich aber wieder. Ich war mir nämlich ziemlich sicher, dass ich mit meiner hingelallten Routenbeschreibung auf Französisch den vermeintlichen Terroristen das Auffinden ihrer Attentatsziele so gut wie verunmöglicht und so einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen den Terror geleistet hatte. Trotzdem war ich mehr als nur ein bisschen erleichtert, als die beiden Basler Wahrzeichen auch noch am Morgen danach unbehelligt in den Himmel ragten und dies auch noch bis heute wacker tun.

[Tipps] Ein Vorschlag zur Erhöhung der inneren Sicherheit

"Zwar ist hierzulande die Wahrscheinlichkeit, bei einem Sturz von einer Haushaltsleiter ums Leben zu kommen, um ein Vielfaches höher als zu einem Opfer des Terrorismus zu werden, aber auf die Idee, einen Krieg gegen den Leitertod zu führen, kommt niemand."

Niemand? Nun nicht ganz. Matthias Bröckers, der Autor dieser Zeilen, empfiehlt nämlich genau dies in seinem satirischen Artikel "Die Heimtücke der Haushaltsleiter" in der Online-Zeitschrift "Telepolis".

[Polemik] Vive la France?

Ja, die Franzosen! Die sind mir vielleicht ein Völkchen! Was hat die "grande nation" dieser bisweilen doch recht schönen Welt nicht alles Wunderbares geschenkt: das Stangenweissbrot mit dem adretten Namen "Baguette", einen klugen wie wortgewandten Kopf namens Voltaire und die Kühnheit, horrenden Alkoholkonsum unter dem Deckmäntelchen der täglichen Landesrituale "Apéritif", "Dîner" und "Digéstif" zu zelebrieren. Da setzen wir uns gerne einen Hut auf, um ihn demütig staunend vor dem frechen linksrheinischen Völkchen zu ziehen.

Alles zum Besten also im "Hexagon"? Von wegen, mitnichten, ja: i wo! Wer schon mal das ausserordentliche Pläsier hatte, als Zugreisender in Paris den Bahnhof wechseln zu müssen (und das hat jeder, der das Land des Zentralismus durchreisen will oder muss), der kennt die an Impertinenz grenzende französische Sitte, den Reisenden das Leben so schwer als nur möglich zu machen. "Ach, hörnse doch auf", hör ich die frakophile Brut schon wüten, "so schlimm kann das doch gar nicht sein!" Oh doch, es kann.

Der Preis bewusst Reisende muss sich für den Transfer zwischen zwei Pariser Bahnhöfen nämlich die "Métro" schnappen. Und für die "Métro" braucht's - so ist es Sitte und Brauch nicht nur in "Fronkreisch" sondern auch in der zivilisierten Welt - ein Ticket, oder wie das Franzosenvolk zu sagen pflegt: "un ticket". Und da fängt das ganze Schlamassel an. Gastfreundlich wie er ist, stellt der Franzmann dem von der strapaziösen Reise geplagten Fremdling nämlich nicht ein, nein sogar zwei bediente Ticketschalter hin. Was Wunder, dass sich hier zwei Schlangen bilden, so lange wie die Menschheitsgeschichte selbst. Schlimm, schlimm. Aber zum guten Glück gibt's ja noch ein halbes Dutzend Ticket-Automaten.

Nun besagt aber bekanntlich der erste Artikel der französischen Verfassung, dass immer (und ohne jede Ausnahme) höchstens einer der Métroticket-Automaten betriebsbereit sein darf. Und auch am "Gare de Montparnasse" wird die Verfassung selbstredend nicht gebrochen. Die verbliebenen Automaten werden jeweils entweder mit "ausser Betrieb" angeschrieben oder - noch perfider - entpuppen sich erst dann als defekt, wenn man sein extra für diese Gelegenheit aufgespartes Kleingeld in den gierigen Automatenschlund geworfen hat. So steht man sich deshalb auch als zukünftiger Ticketautomatenbenützer die Beine in den Bauch, bis man in der sich durchs ganze Gebäude schlängelnde Warteschlange an erster Stelle und endlich vor dem Automaten steht. Betriebspersonal, welches auch nur den Anschein macht, sich um das Problem zu kümmern? Fehlanzeige!

A propos Anzeige, hier hat sich in den Bahnhöfen eine weitere liebenswerte Franzmann-Marotte durchgesetzt. Im ganzen, grossen und von Menschen und Franzosen überfluteten Bahnhof gibt es genau eine - zugegebenermassen riesige - Tafel, auf der die Abfahrtsgleise dargestellt werden - und zwar im letztmöglichen Moment. So sammelt sich die ganze Leidensgemeinschaft unter der Tafel in banger Erwartung der Bekanntgabe der Gleise, während sich wahrscheinlich irgendwo hinter verspiegeltem Glas ein paar Franzosen schadenfroh über die "Touris" schlapp lachen. Zehn Minuten bis zur Abfahrt und immer noch kein Gleis auf der Anzeige!

Also vielleicht noch kurz harnen vor der langen Fahrt? Bekanntlich sind Zug-Toiletten nicht nur in Frankreich nicht nur vom Edelsten. Also Klo. Kaum eine Überraschung, dass fürs Wasserlassen gelöhnt werden muss. Aber 50 Cents zahlt unser einer ja gerne für seit Dekaden nicht mehr gereinigte Pissoirs mit grosszügigem Einblick aus der Wartehalle. Inbegriffen im Preis auch ein Wasserhahn am Waschbecken mit solch urgewaltigem Druck, dass ein für peinliche Szenen sorgendes Nassspritzen der Schossgegend unvermeidlich ist. Was hier an Druck entwickelt wird, wünschte man sich in den Duschen Frankreichs!

Mit verdächtigen Flecken auf der Hose zurück unter der Anzeigetafel. Und da, das Gleis wird endlich angezeigt. Heureka! Horden von Menschen setzen sich in Bewegung Richtung des angezeigten Geleises. In meinem Fall war's schliesslich- wen mag's noch erstaunen - das weitmöglichst entfernte.

Auch sonst ist es um die Anzeige- und Beschilderungskultur an französischen Bahnhöfen schlecht, ja "misérable" bestellt. Die Schilder sind dünn gesät, meist in unaufdringlichen Farben gehalten und verschämt in kleinsten Grössen montiert. Bescheidenheit? Nein, pure Böswilligkeit der Touristenschar gegenüber! Der Bewerbung für die olympischen Spiele halber hat man sich nun aber doch durchgerungen, die nötigsten Schilder in deutlich sichtbaren Versionen kurzerhand und improvisiert über die alten Hieroglyphen zu pappen. Und - man mag's kaum glauben - das sogar noch mehrsprachig! Dem Franzos war's offensichtlich bierernst mit der Olympiakandidatur. Anders kann ich mir diese Serviceleistung beim besten Willen nicht erklären.

Sparsamkeit ist aber nicht nur in Sachen Beschilderung Trumpf. Auch Rolltreppen sind rar gesät. Insbesondere wenn es darum geht, die tief im Erdinnern vergrabenen "Métro"-Stationen mit den hämisch an der Erdoberfläche platzierten Bahnhöfen zu verbinden. Wozu denn Rolltreppen, wenn's auch normale Treppen tun? Es trifft ja nur die wenigen Reisenden, die mit ihrem Gepäck komfortabel reisen möchten. Und so muss man auf den steilen Betontreppen tief im Untergrund von Paris übelste Szenerien miterleben: alte Damen, die im Schweisse ihres Angesichts Koffer die Treppen hoch hieven, die weitaus grösser und schwerer als sie selbst sind, asthmatisch keuchende alte Rentner, die kaum die Stufen hochkommen, junge, fragile Damen mit Gepäck- und oder Kalorienüberschuss. Kümmert's den Franzmann? Nö!

Und so was will die Olympischen Spiele abhalten ... also bitte! Kein Wunder hat's so nicht gereicht, meine "lieben" Französinnen und Franzosen! Nun gut, solange Franzoseneltern weiterhin schöne Töchter auf die Welt setzen, die das gewisse "je-ne-sais-quoi" besitzen und den Charme von kessen Soziologiestudentinnen verbreiten, wollen wir gerade noch mal ein Auge zudrücken und belassen es angesichts dieser Zustände bei einer "carte jaune".

[Politik] VBS foutiert sich um Datenschutz

In einem Artikel in der aktuellen WOZ (leider nicht online abrufbar, also kaufen oder abonnieren, das Ding!) wird der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte (EDSB) als "Grüssaugust" betitelt, weil er bei Gesetzesvorhaben von den Behörden gerade mal "begrüsst" wird und in Arbeitsgruppen seine Bedenken anmelden darf ... und viel mehr nicht. Ein bisschen mehr Biss würde dem EDSB wohl wahrlich nicht schaden.

In seinem aktuellen Tätigkeitsbericht zeigt der EDSB aber klar auf, was wo im Argen liegt. Unter anderem weist er darauf hin, wie viel Wert man im VBS auf den Datenschutz legt: nämlich gar keinen. Hier ein kleiner Auszug aus dem Bericht:

"Besonders gravierend ist, dass das VBS die Missachtung des Legalitätsprinzips billigt und die Verletzung der Persönlichkeit der Angehörigen der Armee bewusst akzeptiert."

Mehr dazu auf S. 25 (Ziff. 2.2.1) des aktuellen Tätigkeitsberichts

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Heisst das, Du bist auf den Affen gekommen?
LD (Gast) - 23. Aug, 01:39
Danke, danke
Bis anhin ist alles noch ruhig.
gebsn - 28. Feb, 10:26
Yeah!
Wunderbare Nachrichten. Dann mal toitoitoi und möge...
spot (Gast) - 28. Feb, 09:05
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Soweit, ganz gut. Lustigerweise fuhren die Busse, als...
gebsn - 11. Nov, 00:24
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Ich hoffe, es geht Ihnen gut auf der Insel! Haben Sie...
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