[Politik] NZZ: Aschgeigoides Gedöns pro Hooligangesetz

"Die Krawallereignisse nach dem meisterschaftsentscheidenden Fussballspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich vom vergangenen Samstag haben beim Komitee, das zurzeit Unterschriften gegen die Hooliganismus-Strafbestimmungen im Bundesgesetz über die innere Sicherheit sammelt, auch nach einem Tag Bedenkzeit keinerlei Reaktion in Richtung Überdenken der eigenen Position ausgelöst."
So tönt's heute reflektionsarm aus den NZZ-Redaktionsstuben. Als ob die üblen Ausschreitungen etwas an den Kritikpunkten am "Hooligangesetz" ändern würden. Als da wären: Verfassungswidrigkeit, Unschuldsvermutung, Sippenhaft für Fanclubs etc. pp. Mehr dazu in meinem Beitrag vom 13. April 2006 und natürlich auf der Seite des Referendumkomitees.

Dass die hoffentlich zahlreichen Unterzeichnenden und noch zahlreicheren weiteren Gegner der Vorlage aus diesen Gründen an der Urne ihr Votum gegen das "Hooligan"- resp. "Hulligan"-Gesetz abgeben werden, und nicht etwa, weil sie für Hooliganismus, Krawallieren und Bambule einstehen, könnte ohne grösseren Denkaufwand einleuchten. Aber bei der NZZ will man diesen Aufwand augenscheinlich nicht betreiben und schreibt zum herbeigesehnten, negativen Ausgang der Abstimmung:
"Darüber hinaus spricht einiges für die Annahme, dass zum Hooliganismus neigende Matchbesucher unter den üblicherweise an eidgenössischen Volksabstimmungen Teilnehmenden jedenfalls nicht überproportional stark vertreten sind."
Eine Schande, solch denkfaules Pro-Hooligangesetz-Geschreibsel. Insbesondere wenn man bedenkt, dass sogar der Blick gestern erkannt hat, dass bei diesem Heimspiel die eigenen Pappenheimer ja bekannt waren (ein verbesserter Datenaustausch hätte also nix genützt), dass eben dieser Blick das Gesetz auch kritisch unter die Lupe genommen hat und nicht zuletzt gefordert hat, dass nicht nur repressive, sondern auch präventive Massnahmen (zwingende Unterstütztung von Fan-Projekten gegen Gewalt und Rassismus für Meisterschafts-Zulassung) ergriffen werden.

Und solcherlei bei unserem vermeintlichen Schweizerischen Vorzeigeblatt, das sich bekanntlich gerne die freiheitlichen Werte auf die Fahne schreibt. NZZ: Ab ins Schämmereckli!

P.S. Dorthin dürfen sich auch gleich die SPler, Grünen und anderen vermeintlichen Linken dazugesellen, die nun auch für das Gesetz Partei ergreifen. Wieso? Der Herr Voxmacchiato sagt's auf infamy.

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