[Humor] WK-Bericht Teil II: Der Feind kommt aus der Luft
[Erste Veröffentlichung unter myblog.de/gebsn am 5. Juni 2005]
Es soll nicht gerade der Vergleich zum Irak, Afghanistan oder Kosovo gezogen werden, aber auch bei uns kommt der Feind aus der Luft. Erstens in Form der Pollen, welche die Bauern in Bure freundlicherweise durch tägliches Grasschneiden und Heuverzetteln durch die Luft wirbeln liessen. Dafür sei an dieser Stelle nachträglich nochmals herzlichst gedankt. Zwotens und viel ärger, die militärdienstimmanente Flatulenz. Ist's das ungewohnte Essen, die allabendliche Zuwendung zum Gerstensaft oder einfach nur die Bösartigkeit der Gedärme, die solcherlei Gestank zusammenbrauen lässt? Egal, es stinkt famos.
Eine hübsche Impression vom Waffenplatz Bure. Merke, nicht alle Soldaten lassen ihr Gehirn zuhause
Aber der Reihe nach. Bereits am letzten Sonntagabend rückten wir Fahrer wieder ein, um am Montagmorgen den Militärsportleiterkursteilnehmern (was für 'n Wort!) einen astreinen Shuttle-Service vom Bahnhof von Porrentruy nach Bure, unserem dieswöchigen WK-Standort zu bieten. Also trafen wir Fahrer uns Sonntagabend in Brugg, von wo aus wir gemeinsam mit zwei Fahrzeugen nach Bure verschieben wollten. Die restlichen Fahrzeuge hatten wir bereits nach Bure überführt.
Kamerad R. kam in bereits sehr fröhlichem Zustand in Brugg an. Schon während der Zugfahrt hatte er sich an vier der mitgebrachten Halbliter-Bierdosen seines Lieblingsbieres "Falkenbier" gelabt. Auf dem Kopf trug er anstelle des vorgeschriebenen Bérets ein Baseballcap mit dem "Falkenbier"-Logo spazieren. Angesichts seines Promillehaushalts durfte er von Anfang an auf der Ladebrücke Platz nehmen. Als wir in Bure ankamen, waren bereits weitere drei bis vier Doseninhalte R.s immerdurstige Kehle runtergeronnen. Nach unbestätigten Gerüchten sollen auf der Ladebrücke des Fahrzeuges auch weitere Genussmittel konsumiert worden sein. "Läck, han ich e Mordsschiebe" (vielleicht zu übersetzen mit "Mann, ich hab mordsmässig einen sitzen") gestand R. denn auch fröhlich nach der Ankunft, um sich aber auch sofort darüber zu beklagen, dass ein Einrücken in einem solchen Zustand und mit Privatmütze überhaupt möglich sei. "Es gibt keine Militärkultur mehr", beendete er seine Brandrede.
Als wir anschliessend die Unterkunft in Augenschein nahmen, kam wenig Freude auf. "Das ist ja ein Riesensaustall" resümierte Fahrerkompagnon M. Uralte Gemäuer, sanitäre Einrichtungen mit dem Charme eines alten Schulhauses oder eines KZs (hier gingen die Meinungen auseinander), Kajütenbetten mit Bettwäsche dubioser Herkunft: die Schöggeler-Seele war empört - erst recht nach der komfortablen Unterkunft in Walenstadt.
Wie soll hier fröhlich gestrullert werden?
Am Montag hatte ich so viele Fahraufträge zu bewältigen wie selten. Vier mal musste ich Kursteilnehmer in meinem Seat umher chauffieren. Und zwar in allen Fällen ins (glücklicherweise nahe gelegene) Spital. Achillessehne, blutiger Husten etc. Schon am ersten Tage wurde - ähnlich wie in der letzten Woche - das Kursteilnehmerfeld sehr früh ausgedünnt.
Und bereits am Montag wurde klar, dass auch diese Woche niemand sich überarbeiten werden müsste. Im Gegenteil. Am Montag wurde die freie Zeit mit Basketballspielen verbracht und einem Anstandsbesuch in einer kleinen Dorfspelunke, in welcher wir vom Wirt persönlich per Händeschütteln begrüsst wurden und in der Getränke (3 dl) zum sensationellen Preis von SFr. 2.80 gereicht werden. Ein Tag voller Musse also. Deshalb viel Gelächter, als R. beim Nachtessen befand: "Endlich sitzen".
Aufgrund der im Überfluss vorhandenen Zeit, wurden wir erfinderisch. Auf dem Kasernenareal wurde nur noch im Standgas gefahren und dabei gerne mal ein fliegender Fahrerwechsel vorgenommen. Auf der Panzerpiste rasten wir umher und versauten unsere Duros und ich meine Stiefel beim Fotografieren des Spektakels. Stiefel dreckig: WK-Ziel verfehlt!
Dreckfontänen spritzen hoch, meine Stiefel sinken tief (in den Schlamm ein)
Nach der Säuberung des Wagens begann der erste der täglichen Besuche in Porrentruy, dem nächstgelegenen Städtchen. Später oft unter dem Vorwand, Besorgungen erledigen zu müssen. Hauptsache raus aus der trostlosen Gegend um Bure. Aber eine kleine Stadttour in Porrentruy ergab bald: auch in Porrentruy ist nicht viel los, seien wir ehrlich, überhaupt nichts. Insbesondere fehlt es an der erwarteten Damenwelt. Fahrer M. fasst etwas - nun ja - salopp zusammen: "Da hat's nur Neger und Nonnen".
Hektisches Treiben im Zehnerschlag kann nur eins heissen: bald ist Ausgangszeit
Schon am zweiten Tag habe ich meinen Kopf mindestens drei Milliarden Mal am oberen Teil des Kajütenbettes angeschlagen und das vermaledeite Gestell mindestens gleich oft verflucht. Mein Kopf sieht zeitweise sehr beulenpestig aus. Abends gibt es bierkulturelle Diskurse. Das rund um Basel geschätzte "Feldschlösschen" wird von meinen Kameraden nicht angemessen gewürdigt. Böse Worte wie "Pfütze" und "Mineralvergiftung" fallen. Sogar das wässrig-laue "Foster's" wird von Einigen vorgezogen. Mir fehlten die Worte.
Unseren "Fäldi" (Feldweibel) habe ich wegen seiner kurzen und trockenen Sprüchen schon längst ins Herz geschlossen. Dienstagabend trumpfte er ganz gross auf. Als Kollega M. dreisterweise widerspricht, bellt er: "M., morgen Scheisshaustour". Der "Küsche" (Küchenchef) will um 22.00 die Küche partout nicht mehr aufschliessen, um den Hungergelüsten des Feldweibels zu dienen? "Wer vermöbelt den Küsche?". Und unser "Fäldi" legt nach. Die Putzmannschaft wird in corpore vernichtend abqualifiziert: "Brätzelibuebe". Ein Teufelskerl der reduktionistischen Diktion!
Der Mittwoch plätscherte langsam und ermüdend gemächlich dahin. Am Morgen der obligate Ausflug nach Porrentruy (Kamerad R. gar im Tenü Turn!), am Nachmittag gab's "Kino" im Theoriesaal: "Blade Trinity". Ein Gurkenfilm und die Theoriesaalbänke sind der Antichrist der Sitzgelegenheiten.
"Working" at the carwash
Bürohode und Schlaflegende M. (nicht zu verwechseln mit Fahrer M.) wird auch in der zweiten Woche seinem Ruf als schnarchendes Schlafwunder mehr als gerecht. Nach dem Appell am Donnerstagmorgen stellt "Fäldi" auf M.s Gesicht Nutellaflecken fest und befiehlt "Mach das Nutella weg, sonst bleibt noch was an den Kissen hängen". Ein weiterer Kamerad meint wenig später zu Schlaflegende M. "Du schläfst 20 Stunden und vier Stunden schlafwandelst du". Dem ist nichts hinzuzufügen.
Donnerstag ist grosser Ausflugstag. Am Morgen fahren wir nach Reclère und besichtigen dort die wunderbaren "Grottes de Reclère", ein grosse Höhlensystem mit prächtigen Tropfsteinen. Erste und einzige Möglichkeit, die Kälteschutzjacke einzusetzen. Also doch nicht vergebens mitgeschleppt, das Teil. Die Grotten sind imposant, die Jungs sind beeindruckt. Ich bin besonders vom Schild am Ausgang fasziniert (siehe gleich anschliessend unten).
Gern geschehen. Aber wer könnte schon den "Führer" vergessen.
Am Nachmittag besuchen wir dann noch St. Ursanne und gondeln im Ibiza übers Land. Auch im "Gambrinus" in Porrentruy wird eingekehrt. Endlich können wir die im Umlauf befindlichen Gerüchte vor Ort bestätigen: das "Frölein" hinter der Bar ist wirklich zauberhaft schön.
Vor dem donnerstäglichen Ausgang geht unserer "Kadi" (Kompaniekommandant) auf die bekannte Abneigung der lokalen Bevölkerung gegenüber Militärpersonal ein. Es sei auch schon zu Schlägereien gekommen, man soll deshalb nicht alleine herumstreunen. Aber: "S'il y a des histoires, il faut gagner". Mit mir? Na denn: toi, toi, toi. Die einzige Gefahr beim anschliessendem Fondue Chinoise-Mahl auswärts in einem kleinen Restaurant in Bure war jedoch die durch Ranzenwuchs herumzufliegen drohenden Hosenknöpfe und die anschliessende Trunksucht.
Ziel für Freitag: möglichst rasch nach Hause. Nach ein paar Putzarbeiten waren wir denn auch gut im Rennen. Um 10.30 zogen wir mit unserem Puch Leine. Ziel war Stans, wo wir nächste Woche stationiert sein werden. In der Kaserne Stans wurden wir eher unfreundlich empfangen. Lag's an den bei allen Herren vorhandenen Dreitagebärten, den cool aufgesetzten Sonnenbrillen, den privaten Rucksäcken als Gepäckstück oder dem kollegialen "Du", mit dem wir unabhängig vom Rang allen Mannen in grün gegenüber traten? Die Geschichte wird darüber befinden. Wir waren jedenfalls um die rekordverdächtigen 15.30 zu Hause und müssen erst wieder am Montagmorgen einrücken. Soldatenherz, was willst du mehr?
Alle WK-Berichte:
WK-Bericht Teil I: Sonnencreme ist Sackbefehl
WK-Bericht Teil II: Der Feind kommt aus der Luft
WK-Bericht Teil III: Eat ice cream and give up guns!
Es soll nicht gerade der Vergleich zum Irak, Afghanistan oder Kosovo gezogen werden, aber auch bei uns kommt der Feind aus der Luft. Erstens in Form der Pollen, welche die Bauern in Bure freundlicherweise durch tägliches Grasschneiden und Heuverzetteln durch die Luft wirbeln liessen. Dafür sei an dieser Stelle nachträglich nochmals herzlichst gedankt. Zwotens und viel ärger, die militärdienstimmanente Flatulenz. Ist's das ungewohnte Essen, die allabendliche Zuwendung zum Gerstensaft oder einfach nur die Bösartigkeit der Gedärme, die solcherlei Gestank zusammenbrauen lässt? Egal, es stinkt famos.
Eine hübsche Impression vom Waffenplatz Bure. Merke, nicht alle Soldaten lassen ihr Gehirn zuhause
Aber der Reihe nach. Bereits am letzten Sonntagabend rückten wir Fahrer wieder ein, um am Montagmorgen den Militärsportleiterkursteilnehmern (was für 'n Wort!) einen astreinen Shuttle-Service vom Bahnhof von Porrentruy nach Bure, unserem dieswöchigen WK-Standort zu bieten. Also trafen wir Fahrer uns Sonntagabend in Brugg, von wo aus wir gemeinsam mit zwei Fahrzeugen nach Bure verschieben wollten. Die restlichen Fahrzeuge hatten wir bereits nach Bure überführt.
Kamerad R. kam in bereits sehr fröhlichem Zustand in Brugg an. Schon während der Zugfahrt hatte er sich an vier der mitgebrachten Halbliter-Bierdosen seines Lieblingsbieres "Falkenbier" gelabt. Auf dem Kopf trug er anstelle des vorgeschriebenen Bérets ein Baseballcap mit dem "Falkenbier"-Logo spazieren. Angesichts seines Promillehaushalts durfte er von Anfang an auf der Ladebrücke Platz nehmen. Als wir in Bure ankamen, waren bereits weitere drei bis vier Doseninhalte R.s immerdurstige Kehle runtergeronnen. Nach unbestätigten Gerüchten sollen auf der Ladebrücke des Fahrzeuges auch weitere Genussmittel konsumiert worden sein. "Läck, han ich e Mordsschiebe" (vielleicht zu übersetzen mit "Mann, ich hab mordsmässig einen sitzen") gestand R. denn auch fröhlich nach der Ankunft, um sich aber auch sofort darüber zu beklagen, dass ein Einrücken in einem solchen Zustand und mit Privatmütze überhaupt möglich sei. "Es gibt keine Militärkultur mehr", beendete er seine Brandrede.
Als wir anschliessend die Unterkunft in Augenschein nahmen, kam wenig Freude auf. "Das ist ja ein Riesensaustall" resümierte Fahrerkompagnon M. Uralte Gemäuer, sanitäre Einrichtungen mit dem Charme eines alten Schulhauses oder eines KZs (hier gingen die Meinungen auseinander), Kajütenbetten mit Bettwäsche dubioser Herkunft: die Schöggeler-Seele war empört - erst recht nach der komfortablen Unterkunft in Walenstadt.
Wie soll hier fröhlich gestrullert werden?
Am Montag hatte ich so viele Fahraufträge zu bewältigen wie selten. Vier mal musste ich Kursteilnehmer in meinem Seat umher chauffieren. Und zwar in allen Fällen ins (glücklicherweise nahe gelegene) Spital. Achillessehne, blutiger Husten etc. Schon am ersten Tage wurde - ähnlich wie in der letzten Woche - das Kursteilnehmerfeld sehr früh ausgedünnt.
Und bereits am Montag wurde klar, dass auch diese Woche niemand sich überarbeiten werden müsste. Im Gegenteil. Am Montag wurde die freie Zeit mit Basketballspielen verbracht und einem Anstandsbesuch in einer kleinen Dorfspelunke, in welcher wir vom Wirt persönlich per Händeschütteln begrüsst wurden und in der Getränke (3 dl) zum sensationellen Preis von SFr. 2.80 gereicht werden. Ein Tag voller Musse also. Deshalb viel Gelächter, als R. beim Nachtessen befand: "Endlich sitzen".
Aufgrund der im Überfluss vorhandenen Zeit, wurden wir erfinderisch. Auf dem Kasernenareal wurde nur noch im Standgas gefahren und dabei gerne mal ein fliegender Fahrerwechsel vorgenommen. Auf der Panzerpiste rasten wir umher und versauten unsere Duros und ich meine Stiefel beim Fotografieren des Spektakels. Stiefel dreckig: WK-Ziel verfehlt!
Dreckfontänen spritzen hoch, meine Stiefel sinken tief (in den Schlamm ein)
Nach der Säuberung des Wagens begann der erste der täglichen Besuche in Porrentruy, dem nächstgelegenen Städtchen. Später oft unter dem Vorwand, Besorgungen erledigen zu müssen. Hauptsache raus aus der trostlosen Gegend um Bure. Aber eine kleine Stadttour in Porrentruy ergab bald: auch in Porrentruy ist nicht viel los, seien wir ehrlich, überhaupt nichts. Insbesondere fehlt es an der erwarteten Damenwelt. Fahrer M. fasst etwas - nun ja - salopp zusammen: "Da hat's nur Neger und Nonnen".
Hektisches Treiben im Zehnerschlag kann nur eins heissen: bald ist Ausgangszeit
Schon am zweiten Tag habe ich meinen Kopf mindestens drei Milliarden Mal am oberen Teil des Kajütenbettes angeschlagen und das vermaledeite Gestell mindestens gleich oft verflucht. Mein Kopf sieht zeitweise sehr beulenpestig aus. Abends gibt es bierkulturelle Diskurse. Das rund um Basel geschätzte "Feldschlösschen" wird von meinen Kameraden nicht angemessen gewürdigt. Böse Worte wie "Pfütze" und "Mineralvergiftung" fallen. Sogar das wässrig-laue "Foster's" wird von Einigen vorgezogen. Mir fehlten die Worte.
Unseren "Fäldi" (Feldweibel) habe ich wegen seiner kurzen und trockenen Sprüchen schon längst ins Herz geschlossen. Dienstagabend trumpfte er ganz gross auf. Als Kollega M. dreisterweise widerspricht, bellt er: "M., morgen Scheisshaustour". Der "Küsche" (Küchenchef) will um 22.00 die Küche partout nicht mehr aufschliessen, um den Hungergelüsten des Feldweibels zu dienen? "Wer vermöbelt den Küsche?". Und unser "Fäldi" legt nach. Die Putzmannschaft wird in corpore vernichtend abqualifiziert: "Brätzelibuebe". Ein Teufelskerl der reduktionistischen Diktion!
Der Mittwoch plätscherte langsam und ermüdend gemächlich dahin. Am Morgen der obligate Ausflug nach Porrentruy (Kamerad R. gar im Tenü Turn!), am Nachmittag gab's "Kino" im Theoriesaal: "Blade Trinity". Ein Gurkenfilm und die Theoriesaalbänke sind der Antichrist der Sitzgelegenheiten.
"Working" at the carwash
Bürohode und Schlaflegende M. (nicht zu verwechseln mit Fahrer M.) wird auch in der zweiten Woche seinem Ruf als schnarchendes Schlafwunder mehr als gerecht. Nach dem Appell am Donnerstagmorgen stellt "Fäldi" auf M.s Gesicht Nutellaflecken fest und befiehlt "Mach das Nutella weg, sonst bleibt noch was an den Kissen hängen". Ein weiterer Kamerad meint wenig später zu Schlaflegende M. "Du schläfst 20 Stunden und vier Stunden schlafwandelst du". Dem ist nichts hinzuzufügen.
Donnerstag ist grosser Ausflugstag. Am Morgen fahren wir nach Reclère und besichtigen dort die wunderbaren "Grottes de Reclère", ein grosse Höhlensystem mit prächtigen Tropfsteinen. Erste und einzige Möglichkeit, die Kälteschutzjacke einzusetzen. Also doch nicht vergebens mitgeschleppt, das Teil. Die Grotten sind imposant, die Jungs sind beeindruckt. Ich bin besonders vom Schild am Ausgang fasziniert (siehe gleich anschliessend unten).
Gern geschehen. Aber wer könnte schon den "Führer" vergessen.
Am Nachmittag besuchen wir dann noch St. Ursanne und gondeln im Ibiza übers Land. Auch im "Gambrinus" in Porrentruy wird eingekehrt. Endlich können wir die im Umlauf befindlichen Gerüchte vor Ort bestätigen: das "Frölein" hinter der Bar ist wirklich zauberhaft schön.
Vor dem donnerstäglichen Ausgang geht unserer "Kadi" (Kompaniekommandant) auf die bekannte Abneigung der lokalen Bevölkerung gegenüber Militärpersonal ein. Es sei auch schon zu Schlägereien gekommen, man soll deshalb nicht alleine herumstreunen. Aber: "S'il y a des histoires, il faut gagner". Mit mir? Na denn: toi, toi, toi. Die einzige Gefahr beim anschliessendem Fondue Chinoise-Mahl auswärts in einem kleinen Restaurant in Bure war jedoch die durch Ranzenwuchs herumzufliegen drohenden Hosenknöpfe und die anschliessende Trunksucht.
Ziel für Freitag: möglichst rasch nach Hause. Nach ein paar Putzarbeiten waren wir denn auch gut im Rennen. Um 10.30 zogen wir mit unserem Puch Leine. Ziel war Stans, wo wir nächste Woche stationiert sein werden. In der Kaserne Stans wurden wir eher unfreundlich empfangen. Lag's an den bei allen Herren vorhandenen Dreitagebärten, den cool aufgesetzten Sonnenbrillen, den privaten Rucksäcken als Gepäckstück oder dem kollegialen "Du", mit dem wir unabhängig vom Rang allen Mannen in grün gegenüber traten? Die Geschichte wird darüber befinden. Wir waren jedenfalls um die rekordverdächtigen 15.30 zu Hause und müssen erst wieder am Montagmorgen einrücken. Soldatenherz, was willst du mehr?
Alle WK-Berichte:
WK-Bericht Teil I: Sonnencreme ist Sackbefehl
WK-Bericht Teil II: Der Feind kommt aus der Luft
WK-Bericht Teil III: Eat ice cream and give up guns!
gebsn - Sonntag, 4. September 2005, 23:08
Trackback URL:
https://gebsn.twoday.net/STORIES/950276/modTrackback