[Tipps] Wiglaf Drostes Sommertagebuch
Liebhaber der deutschen Sprache, Freunde der Sprachkritik, aufgemerkt! Wiglaf Droste schreibt diesen Sommer für die jw ein Sommertagebuch, und seine Texte soll, darf man sich unter keinen Umständen entgehen lassen. Das Ziel seiner Sprachkritik in Tagebuchform gibt Droste im dritten Tagebuchbeitrag gleich selbst vor:
"Sprachkritik, die nur rechthaben will, ist uninteressant. Das gleichermaßen mäkelige wie auftrumpfende Einteilen in richtig und falsch mag die Ambitionen von professionellen Rotstiften oder Amateurdeutschlehrern befriedigen. Das ist piesepömpelig und kleinlich, ärmlich und latent peinlich. Man soll kein Rechthaber der Sprache sein, sondern ihr Liebhaber. Und also das unverbindliche und häßliche Vokabular meiden und das schöne, bildhaft sprechende, treffende suchen oder erfinden."
Und als kleines Appetithäppchen ein Auszug aus demselben Artikel:
"»Alles klar. Ich schaufel' mir das frei«, sagt der Mann am anderen Ende der Telefonleitung. Zwar hat er noch nie im Leben eine Schaufel in der Hand gehabt, aber gerade unsere Schreibtischhelden müssen ihre physische Männlichkeit ganz besonders betonen, und so schüppt sich der Mann eben im Kalender Zeit für eine Verabredung frei: »Okie-doke, ich schaufel mir den Termin frei. Cheerio!« Wenn er jetzt noch »Bingo!« sagte, die Rolle der Angeberlallbacke wäre perfekt besetzt."
Zum ersten Tagebucheintrag (mit Links zu den weiteren Beiträgen)
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In den Gehörgängen: Justice Essential Mix
Zuletzt gelesen: BaZ
Zuletzt geglotzt: Münchner Runde
Aktuelles Lieblingswort: Angeberlallbacke [alle]
"Sprachkritik, die nur rechthaben will, ist uninteressant. Das gleichermaßen mäkelige wie auftrumpfende Einteilen in richtig und falsch mag die Ambitionen von professionellen Rotstiften oder Amateurdeutschlehrern befriedigen. Das ist piesepömpelig und kleinlich, ärmlich und latent peinlich. Man soll kein Rechthaber der Sprache sein, sondern ihr Liebhaber. Und also das unverbindliche und häßliche Vokabular meiden und das schöne, bildhaft sprechende, treffende suchen oder erfinden."
Und als kleines Appetithäppchen ein Auszug aus demselben Artikel:
"»Alles klar. Ich schaufel' mir das frei«, sagt der Mann am anderen Ende der Telefonleitung. Zwar hat er noch nie im Leben eine Schaufel in der Hand gehabt, aber gerade unsere Schreibtischhelden müssen ihre physische Männlichkeit ganz besonders betonen, und so schüppt sich der Mann eben im Kalender Zeit für eine Verabredung frei: »Okie-doke, ich schaufel mir den Termin frei. Cheerio!« Wenn er jetzt noch »Bingo!« sagte, die Rolle der Angeberlallbacke wäre perfekt besetzt."
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Zuletzt geglotzt: Münchner Runde
Aktuelles Lieblingswort: Angeberlallbacke [alle]
gebsn - Mittwoch, 11. Juli 2007, 10:21
Hallo Gebsn,
Das aber nur nebenbei.
Ich habe Dein kleinen Disput mit jenem „anaximander“ über diesen Welt –Kommentar des Springer-Vorstands Mathias Döpfner, La Fontaine betreffend, verfolgt.
Dabei habe ich Deine Ruhe bewundert, mit der Du immer wieder versucht hast, die ideologische Verbohrtheit des Blog-Betreibers durch sachliche Argumentation zu kontern. Das allerdings erscheint mir ziemlich sinnlos, denn wer den in bester Goebbelstradition zusammengeschmierten Hetzkommentar Döpfners eine „Auseinandersetzung“ nennt, dem ist nicht mehr zu helfen. Da ich Dir das sagen wollte, gleichzeitig aber der Islam-Hetzblog „Side Effects“ mir nicht einen einzigen Kommentar wert ist, schreib ich Dir halt hier.
Keep well!
Besten Dank für die freundlichen Worte