Schauspielkunst

Aufgepasst

Wir alle sind Schauspieler. Ich persönlich habe die Schauspielerei dermassen perfektioniert, dass ich nicht nur kaum eine Miene verziehe, wenn mir die örtliche Patisserie haarsträubende Beträge für ihre mikroskopisch kleinen Minitörtchen verrechnet, ich kann mir sogar noch ein halbwegs überzeugendes Lächeln abringen. Und das alles für vier Löffel Gaumengenuss. Oscars, ich komme.

Karger Lohn für Hilfsbereitschaft

Diesen Dienstag holte die DHL das wiederverpackte, zum zweiten Mal mangelhaft gelieferte Fahrrad ab, welches wir - man müsste es ja besser wissen - online erworben hatten. An der Tür stand ein kleiner, untersetzter Kerl, kaum höher als das voluminöse und gefühlt tonnenschwere Paket. "Na, komm, dem helf ich doch!", dachte sich der Gebsn, ganz Menschenfreund.

Gesagt, getan. Zusammen schleppten wir das Kartonmonster die enge Treppe runter und durch das Eingangstor zum DHL-Lieferwagen. Dort sass zu meiner Verblüffung müssig der DHL-Kollege - die Füsse hochgelagert, gelangweilt die Zeitung lesend. Und die Moral der Geschicht: Keine Fahrräder online bestellen!

Ausflugsziel Greenwich

Greenwich Sept 2009_23
Nicht die allerschlechteste Aussicht hat man vom Observatorium.

Greenwich (*) ist ein herrliches Plätzchen im Osten von London. Keine Viertelstunde per Dockland Light Railway (DLR) oder - einiges panoramischer - per Brauseboot vom Zentrum warten nicht nur der Nullmeridian, das Royal Naval College, das Observatorium und ein allerfeinster Park, sondern auch der Greenwich Market. Ein Markt, ähnlich wie der Spitalfields Market in den guten alten Zeiten vor der yuppiesierenden Renovierung: unzählige kleine Essstände mit Köstlichkeiten von Eritrea bis Brasilien, bizarres bis kongeniales Handproduziertes und fidele Kunst. Hinpilgern lohnt.

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(*) Ausgesprochen nicht etwa "Griinwitsch" sondern "Grennitsch".

Postkarte aus England (IX): König Fussball

Arsenal-Stadion innendrinne

Was macht König Fussball, wenn man ihn in seelenlose Stadion-Neubauten sperrt, ihm das Bier wegnimmt und ihn an ausländische Investoren verschachert? Er gedeiht prächtig und trinkt Tee.

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Über das Altern

Rasierpinsel

Weiss gar nicht, wer momentan mehr Haare verliert, ich oder mein Rasierpinsel. Schön, wenn man zusammen alt werden kann.

Freunde der Nacht

Baustelle
Wenn Blicke schweifen könnten. Ah, können sie ja.

Vielen Dank, durchlauchte Freunde der Nacht, dass ihr uns heute um Fünf aus dem teuflischen Faulenzerschlaf gerettet habt. Auf der Baustelle vor unserem Heim beginnt der Lärm nämlich leider, leider normalerweise erst um Acht und fehlt - zu unserer schmerzlichen Entrüstung - am Sonntag gänzlich. Nur dank eurem couragierten Rütteln an den Baugittern und dem aufmunterndem Begleitgeschrei mussten wir nicht leidvoll bis in die späten Morgenstunden durchschlafen. Als kleines Dankeschön steht deshalb ein kleiner Korb mit Maulschellen und Kopfnüssen zum Abholen bereit.

Die etwas andere Konzertkritik

Bat for Lashes

Wenn der Konzertbesuch lediglich eine weitere Gelegenheit darstellt, das egozentrische Universum zu zelebrieren, dann muss man auch nicht wie gewünscht aufs Maul sitzen, sondern kann lautstark mit belanglosem Geschwafel die Musik übertönen. Die umstehenden Musikfreunde verdanken's mit Todestrahl-Blicken.

Postkarte aus England (VIII): Wir sind ohne Radel da

Shepherd's Bush at night II

Laut einer aktuellen Studie ist Fahrradfahren in London die gefährlichste Tätigkeit weltweit. Platz 2: sich als Salman Rushdie von zwei aufreizend gekleideten Frauen in einem Israel-beflaggten Cadillac Coupé durch die Strassen Irans chauffieren zu lassen und dabei Speckbier und Mohammed-Karrikaturen anzupreisen.

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Inselidyll Santorini

Santorini 2009_237

Wenn die romantischen Flitterwochen damit beginnen, dass der arrangierte Hotel-Shuttlebus ganz unarrangiert mit Abwesenheit glänzt, man in der Folge von unwirschen, heftig gestikulierenden Taxi-Chauffeuren mit einem anderen Pärchen in einen staubigen Mercedes gepfercht wird und in rasantem Tempo durch mehrheitlich ödes Hinterland mit heruntergekommenen Bauruinen chauffiert wird, dann machen sich auf der schweissigen Stirn Sorgenfalten breit und breiter.

Santorini 2009_69
Im Hinterland, abseits von den touristischen Augenweiden, bieten sich "interessante" Einblicke in in die Keinfelderwirtschaft und die Recycling-Verwertungsketten. Der mancherorts rufschädigend verbreitete Schmähnamen "Schutthaldini" muss jedoch vehementestens abgelehnt werden.

Zu unrecht, denn Santorini hat alles, was ein anständiges Griecheninselchen so braucht: Weiss-blaue Häuschen, herzerwärmenden Sonnenschein gepaart mit angenehm lauer Brise und eine vernünftige Portion gesalzenes Wasser ringsherum. Aber nicht nur Natur, auch Menschenhand hat Vorzügliches geleistet. An der Westseite der sichelförmigen Insel haben die Eingeborenen an den abfallenden Steilküsten ("Caldera") eine Heerschar von feinsten Hotels und Restaurants in den sprichwörtlichen Felsen gehauen.

Hier ein paar fotografische Beweisstücke:

Santorini 2009_109
Schwafelverbot für Putzkräfte, Hornverbot für Fähren, Kofferrollverbot jeweils zwischen 2 und 12 morgens sind nur ein paar der unrealistischen Forderungen der centroradikalen Morgenmuffel-Märtyrer-Brigade Santorinis ("Militia Martyria Malimera"). Die Brigade verweigert sich jeder demokratischen Partizipation und terrorisiert die Zivilbevölkerung mit Schlafstreiks.

Santorini 2009_213
Quad-Bikes können als Transportmittel nur bedingt empfohlen werden. Die tretroller-gleiche Geschwindigkeit verhindert nicht nur zügiges Kilometermampfen sondern reizt auch die Eingeborenen zu spektakulären Überholmanövern - vorzugsweise in "blinden" Steilkurven. Da nehmen wir doch lieber das Auto.

Santorini 2009_101
Wenn hinter Ia die Sonne vorsichtig den ersten Zeh ins kühle Wasser streckt, wird's nicht nur Schwarzmalern zu bunt.

Santorini 2009_71
Höhepunkt des santorinischen Eventkalenders ist der alljährliche Zählermanipuliermarathon. Im Bild das "siegreiche" Modell aus dem Vorjahr.

Santorini 2009_5
Unerbittlich macht der örtliche Gaumenzar Jagd auf plastikverschweisste Menükarten. Im Nordwesten der Insel steht die Spezies kurz vor dem Aussterben. Die Militia Martyria Malimera droht mit Schlafblockaden.

Santorini 2009_265
Artefakte aus der antiken Hochkultur lassen das Herz der geschichtsaffinen Touristen höher schlagen. Achtung: gesundheitsschädigend hohe weisse Socken-/Trekkingsandalendichte.

Weitere Bilder? Hier.

... verheiratet

Pretend engagement ring

Am Samstag werde ich meine Herzensdame ehelichen und anschliessend in die wohlverdienten Flitterwochen abdüsen. Mehr von dieser Stelle Mitte September. Bis dann gehabt euch wohl.

Postkarte aus England (VII): Beer only

Beer only

Kindermund tut Wahrheit kund? Kinderhand schreibt allerhand!

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Heisst das, Du bist auf den Affen gekommen?
LD (Gast) - 23. Aug, 01:39
Danke, danke
Bis anhin ist alles noch ruhig.
gebsn - 28. Feb, 10:26
Yeah!
Wunderbare Nachrichten. Dann mal toitoitoi und möge...
spot (Gast) - 28. Feb, 09:05
Danke, danke
Soweit, ganz gut. Lustigerweise fuhren die Busse, als...
gebsn - 11. Nov, 00:24
Sehr geehrter Herr Gebsn
Ich hoffe, es geht Ihnen gut auf der Insel! Haben Sie...
Newzilla (Gast) - 10. Nov, 09:26

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