Hupzahl
Seit geschlagenen drei Wochen werden vor unserer bescheidenen Bleibe die viktorianischen (kein Scherz) Wasserleitungen durch neue Röhren ersetzt. Ein löbliches Unterfangen, das aber leider kein Ende nehmen will. Liegt's daran, dass die Herren Bauarbeiter erst um 9 Uhr antraben und schon ab 4 Uhr nachmittags nirgends mehr zu sichten sind? Ich kann und will's nicht beurteilen.
Durchaus beurteilen kann ich aber die Lärmentwicklung, welche die Strassenarbeiten mit sich gebracht haben. Nicht nur der Baulärm selbst und die nachtaktiven Randalierer, nein auch der Verkehr trägt sein feines Scherflein bei. So hat die unzureichende Rotlichtregulierung und das resultierende Verkehrschaos die Hupfrequenz auf südamerikanisches Niveau katapultiert. Während dort mittels der Bordhupe kunstvoll kommuniziert und differenzierte Botschaften von "Hallihallo, ich bin's" über "Danke, sehr freundlich" bis "Aus dem Weg Arschloch!" vermittelt werden, ist die Hupe hier ausschliesslich Frustrationsventil und Medium zur Verbreitung von Hassbotschaften. Gerne auch begleitet von Schimpfkanonaden und dem hierzulande verbreiteten zweifingrigen Gruss. Spektakel für die Fensterrentner, Debakel für den Ohrenfrieden.
gebsn - Mittwoch, 4. November 2009, 17:34